Die Langzeitfolgen fettreicher Ernährung bei Müttern
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Fettleibigkeit und Suchtverhalten
Die Forschenden fütterten neun Wochen lang weibliche Mäuse mit fettreicher Nahrung – vor der Paarung, während der Schwangerschaft und während der Stillzeit. Ihre männlichen Nachkommen wurden dann mit Weibchen gepaart, die eine Standard-Labornahrung erhalten hatten. Die männlichen Nachkommen dieser Mäuse wurden wiederum mit Weibchen gepaart, die eine Standard-Labornahrung erhalten hatten.
Die Enkelkinder der Mäuse, die sich fettreich ernährt hatten, zeigten suchtähnliche Verhaltensweisen auf sowie Merkmale von Fettleibigkeit. Dabei konnten auch Veränderungen im Stoffwechsel festgestellt werden. Bei Nachkommen der dritten Generation, also den Urenkeln, beobachteten die Forschenden Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen: Während die Weibchen ein suchtähnliches Verhalten zeigten, wiesen die Männchen Merkmale von Fettleibigkeit auf.
Detaillierte Messungen
Um die stoffwechselbedingten Merkmale von Fettleibigkeit zu beurteilen, haben die Forschenden bei den Nachkommen der zweiten und dritten Generation Körpergewicht, Energiestoffwechsel, Fettstoffwechsel und Blutplasmaparameter wie Insulin und Cholesterin gemessen. In Verhaltensexperimenten untersuchten sie zudem, ob die Mäuse besonders nahrhafte Lebensmittel bevorzugten, also eine fettreiche Nahrung gegenüber einer Standardnahrung oder eine Zuckerlösung gegenüber Wasser. Sie beobachteten auch, ob Mäuse stärker auf Drogen wie Alkohol und Amphetamine reagierten. Diese Resultate verglichen sie mit jenen einer Kontrollgruppe, in der niemand der Vorfahren fettleibig war.
«Die Ergebnisse aus unserer Mausstudie können sicher nicht eins zu eins auf Menschen übertragen werden», hält Daria Peleg-Raibstein, die Schlussautorin der Studie, fest. Doch ist es praktisch unmöglich, solche Langzeitfolgen von Überernährung beim Menschen zu untersuchen. Da gibt es zu viele Störfaktoren. «Mit dem Mausmodell konnten wir die Auswirkungen einer fettreichen Ernährung auf nachfolgende Generationen ohne diese Faktoren untersuchen», erklärt Peleg-Raibstein. «In weiteren Studien wollen wir herausfinden, welche molekularen Übertragungsmechanismen für diese Langzeitfolgen bei den nachkommenden Generationen verantwortlich sein könnten.»
Originalveröffentlichung
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