Urteil: Patent auf Hepatitis-Medikament bleibt mit Änderungen
(dpa) Das US-Pharma-Unternehmen Gilead darf sein umstrittenes Patent auf ein Hepatitis-C-Medikament behalten - allerdings mit Änderungen. Das hat das Europäische Patentamt in München entschieden. Die Organisationen «Ärzte ohne Grenzen» und «Ärzte der Welt» scheiterten demnach weitgehend mit ihrem Versuch, das Patent auf den Wirkstoff Sofosbuvir aufheben zu lassen.
Nach Angaben von «Ärzte ohne Grenzen» können 90 Prozent der Hepatitis-C-Patienten, die mit Sofosbuvir behandelt werden, in zwölf Wochen geheilt werden. Durch das europäische Patent hat Gilead aber eine Monopolstellung und kann hohe Preise für den Wirkstoff verlangen. Was genau am Patent geändert werden muss, blieb zunächst unklar.
In Europa verlangt der Unternehmen nach Angaben von «Ärzte ohne Grenzen» für eine zwölfwöchige Therapie bis zu 43 000 Euro. Das Unternehmen spricht von 30 000 Euro für acht Wochen. In Ländern, in denen Sofosbuvir nicht von Patenten geschützt ist, kostet die zwölfwöchige Behandlung dagegen laut «Ärzte ohne Grenzen» nur rund 52 Euro. Nach Angaben eines Sprechers des Patentamtes können die Organisationen Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen.
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