Bayer beginnt mit Monsanto-Integration
(dpa) Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kann mit der Integration des übernommenen US-Saatgutunternehmens Monsanto beginnen. Mit dem nun vollzogenen Verkauf von Geschäftsteilen an den deutschen Konkurrenten BASF sind die Voraussetzungen erfüllt, wie Bayer am Donnerstag in Leverkusen mitteilte. Bayer ist bereits seit dem 7. Juni alleiniger Eigentümer von Monsanto.
Um die Bedenken der Wettbewerbshüter gegen den 63 Milliarden US-Dollar (55,6 Milliarden Euro) schweren Monsanto-Kauf auszuräumen, trennte sich Bayer unter anderem von seinem Gemüse- und Feldsaatgut-Geschäft, von Aktivitäten im Bereich «Digital Farming» sowie vom weltweiten Geschäft mit dem Unkrautbekämpfungsmittel Glufosinat-Ammonium.
Bayer erwartet weiterhin von 2019 an einen positiven Beitrag von Monsanto zum bereinigten Ergebnis je Aktie, der von 2021 an im zweistelligen Prozentbereich liegen soll. Von 2022 an sind dann jährliche Beiträge zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen aus Einsparungen im Zuge des Deals in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar geplant.
Ab sofort könne Bayer auch selbst in die Verteidigung bei den Verfahren zum Unkrautvernichter Glyphosat und etwaigen anderen Rechtsstreitigkeiten eingreifen, etwa bei möglichen Schadenersatzklagen wegen des Unkrautvernichters Dicamba. Mit dem abgeschlossenen Verkauf an BASF erhält Bayer nach eigenen Angaben nun Zugang zu detaillierten internen Informationen von Monsanto - bisher waren dafür nicht alle Auflagen der US-Behörden erfüllt.
Gerade mit Blick auf Glyphosat steht Bayer unter Druck. Ende der vergangenen Woche hatte ein US-Gericht Monsanto wegen verschleierter Gefahren seiner Unkrautvernichter mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat eine dreistellige Millionenzahlung an einen Krebspatienten aufgebrummt. Seitdem brach der Börsenwert von Bayer um knapp ein Fünftel ein. Monsanto will gegen das Urteil vorgehen.
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