Medizintechnik Start-up aus Stralsund bekommt 2,5 Mio. Euro
Keimübertragung durch unsachgemäße Händedesinfektion
GWA Hygiene bietet Krankenhäusern und Pflegeheimen eine einfache und technologisch ausgereifte Lösung an, um das Risiko zur Verbreitung von Krankenhauskeimen erheblich zu reduzieren. Zwischen fünf und zehn Prozent aller Patienten erkranken an einer im Krankenhaus erworbenen Infektion. Diese Infektionen verursachen jährlich in Europa 147.000 vermeidbare Todesfälle, 16 Millionen zusätzliche Krankenhaustage und Kosten von rund sieben Milliarden Euro im Jahr. 90 Prozent der Keime werden dabei über die Hände übertragen. Ein Grund für die Keimübertragung ist, dass Krankenhaus- und Pflegepersonal die Händedesinfektion nicht immer entsprechend der Empfehlungen der Experten praktiziert.
Monitoring der Hygienestandards mit Hilfe von Sensortechnik
An diesem Punkt setzt die GWA-Technologie an. GWA Sensoren am Desinfektionsspender kommunizieren mit tragbaren Sensoren des Krankenhauspersonals. Die Daten werden an einen Hub übertragen und können datenschutzkonform ausgewertet werden. Durch dieses vereinfachte Monitoring der Händedesinfektion wird der durch viele Studien postulierte Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Desinfektionsmitteln, Handhygiene und der Anzahl an Verkeimungsfällen aufgezeigt. Jürgen Kosch, General Partner der MIG AG erklärt: „Das Marktpotenzial der GWA Lösung ist signifikant. Alleine in Deutschland gibt es 664.000 Krankenhausbetten und über 900.000 Pflegeplätze, an denen es gilt, die Übertragung von Keimen zu verhindern.“
Bereits mehrere Millionen Händedesinfektionen im Praxistest erfasst
Das von der GWA entwickelte sogenannte NosoEx System hat dabei den Praxistest bereits bestanden und wird auf rund 70 Stationen in 10 Krankenhäusern eingesetzt. Dabei konnten bereits mehrere Millionen Händedesinfektionen erfasst werden. GWA ist in Gesprächen mit 50 weiteren Krankenhäusern und Krankenhausbetreibern. Auch ein europaweiter Roll-out ist in der Vorbereitung. Mit dem nun eingeworbenen Kapital geht es darum, eine Vertriebsorganisation aufzubauen und zum führenden digital-unterstützten Anbieter für das Hygiene-Monitoring in Krankenhäusern und Pflegeheimen aufzusteigen.
Dr. Anke Caßing, Investmentmanagerin des HTGF sagt: „Wir freuen uns sehr mit dieser Finanzierungsrunde die Etablierung des NosoEx-Systems weiter voranzutreiben, so dass die Krankenhäuser die Tools zur Verbesserung der Hygiene erhalten, die zu ihren Anforderungen passen. Nur Produkte, die sich einfach in vorhandenen Systeme und Prozesse integrieren, können zur Verbesserung der Hygiene führen. NosoEx erfüllt diese Voraussetzung in vorbildlicher Weise und hat das Potenzial auch in weiteren Märkten erfolgreich zu sein.“
Gründer und Geschäftsführer Maik Gronau sieht sich durch den erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde in seinem Geschäftsmodell bestätigt: „Mit den neuen Investoren haben wir nun ein ideales Konsortium gebildet, das mit uns die bevorstehende Wachstumsphase bestreitet.“
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