Stärkere Knochen und weniger Fett: Forscher identifizieren neues Stoffwechselprotein
Wenn Knochen bei gewöhnlichen Belastungen oder geringen Verletzungen brechen, spricht man von Osteoporose oder auch "Knochenschwund". Bei der Osteoporose kommt es zu einem verstärkten Knochenabbau und einem gleichzeitig verringerten Knochenaufbau. In der Folge werden die Knochen zunehmend morsch und können dadurch leichter brechen.
Die Bildung von Knochen und Fett hängt sehr stark voneinander ab. Beide Gewebe werden von gemeinsamen Vorläuferzellen gebildet, den sogenannten mesenchymalen Stammzellen. Diese können sich entweder zu knochenaufbauenden Zellen oder zu Fettzellen entwickeln. Faktoren, die die Fettgewebsbildung unterstützen, hemmen gleichzeitig den Knochenaufbau und verringern dadurch die Knochenqualität. Die Identifizierung solcher Faktoren ist wichtig, um neue Methoden für die Behandlung von Osteoporose oder Übergewicht zu entwickeln.
Wie in der aktuellen Ausgabe von Science Translational Medicine berichtet, haben Forscher der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und der Medizinischen Klinik 3 des Universitätsklinikums Leipzig in Zusammenarbeit mit dem UniversitätsCentrum für Gesundes Altern des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden ein neues Protein identifiziert, das genau dieses Zusammenspiel kontrolliert. Das Protein (CD90/Thy-1) unterstützt die Knochenbildung und hemmt gleichzeitig die Fettgewebsbildung. Tatsächlich weisen Mäuse, denen dieses Protein fehlt, eine deutlich schlechtere Knochenqualität auf und werden dicker. Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass Patienten mit verringerter Knochenqualität, aber auch übergewichtige Patienten einen wesentlich niedrigeren Serumspiegel dieses CD90/Thy-1-Proteins haben als gesunde Menschen.
"Diese wegweisende Studie zum Einfluss des Stoffwechsels auf die Regenerationsfähigkeit von Organen ist das Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit von Leipziger und Dresdner Wissenschaftlern aus den Sonderforschungsbereichen 'Matrixengineering', TRR 67, und 'Adipositasmechanismen', SFB 1052, die beide durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert werden. Auch Ulmer Kollegen aus dem Institut für Molekulare Endokrinologie der Tiere haben uns tatkräftig unterstützt", sagt Prof. Dr. Jan C. Simon, Sprecher des TRR 67 und Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig.
Weiterführende Untersuchungen sollen nun zeigen, ob dieser Faktor als neue Zielstruktur zur Verbesserung der Knochenqualität bei Übergewicht oder als Marker zur Frühdiagnose des Knochenschwundes genutzt werden kann.
Originalveröffentlichung
"Thy-1 (CD90) promotes bone formation and protects against obesity"; Science Translational Medicine; 2018
Meistgelesene News
Originalveröffentlichung
"Thy-1 (CD90) promotes bone formation and protects against obesity"; Science Translational Medicine; 2018
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Diese Produkte könnten Sie interessieren
Antibody Stabilizer von CANDOR Bioscience
Protein- und Antikörperstabilisierung leicht gemacht
Langzeitlagerung ohne Einfrieren – Einfache Anwendung, zuverlässiger Schutz
DynaPro NanoStar II von Wyatt Technology
NanoStar II: DLS und SLS mit Touch-Bedienung
Größe, Partikelkonzentration und mehr für Proteine, Viren und andere Biomoleküle
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.