Impfstoff-Skandal in China: Polizei beantragt 18 Haftbefehle
(dpa) Im Skandal um minderwertige Impfstoffe in China hat die Polizei Haftbefehle gegen 18 Verdächtige beantragt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag berichtete, handelt es sich dabei ausschließlich um Mitarbeiter des Unternehmens Changsheng Life Sciences, darunter auch die Vorstandsvorsitzende Gao Junfang. Demnach liegen Beweise vor, dass Changsheng Tollwut-Impfstoffe illegal hergestellt haben soll.
Zuvor waren bereits Gao Junfang und andere Mitarbeiter von Changsheng zur Befragung in Gewahrsam genommen worden. Davor hatte die chinesische Arzneimittelaufsicht das Unternehmen beschuldigt, Unterlagen gefälscht zu haben, in denen es um die Herstellung und die Qualitätskontrolle der Impfstoffe geht. Staatsmedien berichteten zudem, dass Changsheng laut Behörden minderwertige Kombi-Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten in Umlauf brachte, die im vergangenen Jahr mehr als 200.000 Kindern injiziert wurden.
Skandale mit fehlerhaften Medikamenten oder Nahrungsmitteln haben in China eine starke politische Sprengkraft, besonders wenn Kinder betroffen sind. Auch gibt es wenig Vertrauen in die Aufsichtsbehörden. Chinas Präsident Xi Jinping hatte nach dem Bekanntwerden der Anschuldigungen eine sofortige Untersuchung und strenge Bestrafung der Verantwortlichen gefordert.
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