B. Braun steigert Umsatz erstmals auf über 4 Milliarden Euro

29.03.2010 - Deutschland

Der B. Braun-Konzern hat sich im Jahr 2009 gut behauptet und den Umsatz um 6,4 Prozent auf 4.028,2 Millionen Euro (Vorjahr: 3.786,4 Millionen Euro) gesteigert. "Damit haben wir unser Wachstumsziel größer sechs Prozent erreicht und erstmals in der Konzerngeschichte die Vier-Milliarden-Grenze überschritten", erklärte Prof. Dr. h. c. Ludwig Georg Braun auf der Bilanzpressekonferenz am Freitag, dem 26. März, in der Melsunger Konzernzentrale. Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 336,1 Millionen Euro (Vorjahr: 268,8 Millionen Euro). "Mit dieser deutlichen Steigerung haben wir auch auf der Ergebnisebene unser gesetztes Ziel übertroffen." so Braun.

Zum Wachstum trugen alle Sparten bei, wobei sich die Sparten Hospital Care und Out Patient Market am dynamischsten entwickelten. Deutliche Umsatzsteigerungen konnte das Unternehmen dabei in den Regionen Lateinamerika (+17,1 Prozent) und Asien/Pazifik (+13,9 Prozent) erzielen. Aber auch Nordamerika zeigte sich mit einem Wachstum von 8,9 Prozent stabil. Im Heimatmarkt Deutschland erzielte B. Braun eine moderate Steigerung von 4,5 Prozent.

"Als global tätiger Gesundheitsversorger agiert B. Braun in weniger konjunkturabhängigen Märkten", erklärte Braun vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Die zum Teil dramatischen konjunkturellen Einbrüche des Jahres 2009 seien aber auch im Gesundheitsmarkt zu spüren gewesen. "Insbesondere bei medizinischen Investitionsgütern waren wir in der ersten Jahreshälfte mit einer Nachfragezurückhaltung konfrontiert". Dieser Bereich habe sich aber in der zweiten Hälfte stabilisiert. Zudem habe die ganzjährig hohe Nachfrage nach den Verbrauchsgütern geholfen, auf Wachstumskurs zu bleiben.

Die Sparte Hospital Care steigerte ihren Umsatz um 7,9 Prozent auf 1.903,8 Millionen Euro (Vorjahr: 1.764,7 Millionen Euro). Hauptwachstumsträger waren dabei großvolumige Infusionslösungen im Ecoflac Plus-Behälter und Sicherheits-Venenverweilkanülen (Introcan Safety und Vasofix Safety). Einen überproportionalen Umsatzanstieg wiesen zudem intravenös verabreichte Arzneimittel (u. a. Propofol) sowie Spritzen (Omnifix) auf.

Die Sparte Aesculap erreichte mit einer Steigerung von 5,0 Prozent einen Umsatz in Höhe von 1.153,2 Millionen Euro (Vorjahr: 1.098,2 Millionen Euro). Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise belasteten den Bereich der Investitionsgüter und Projektgeschäfte. Eine erfreuliche Entwicklung erzielten aber die Bereiche der Endoskopie und der chirurgischen Instrumente. Auch die Kerngeschäftsfelder Nahtmaterial und Access Ports trugen zum Umsatzwachstum bei, ebenso wie die Einführung des Medikament-freisetzenden Ballonkatheters SeQuent Please.

Die Sparte Out Patient Market steigerte ihre Umsätze um 6,1 Prozent auf 525,8 Millionen Euro (Vorjahr: 495,8 Millionen Euro). Der Umsatz wurde insbesondere durch Produkte des Hygienemanagements (Softa-Man und Softalind) und der Anästhesie (Propofol) getragen. Aber auch der Bereich Haut- und Wundmanagement und die Produkte für die parenterale Ernährung und Stomaversorgung trugen zum Umsatzwachstum der Sparte bei.

Die Sparte B. Braun Avitum steigerte ihren Umsatz von 4,4 Prozent auf 420,5 Millionen Euro (Vorjahr: 402,7 Millionen Euro). Die Nachfragezurückhaltung im Investitionsgütergeschäft durch die Finanz- und Wirtschaftskrise belastete den Absatz von Dialysemaschinen. Das Geschäft mit Verbrauchsgütern für die Dialyse hingegen verlief in allen Regionen stabil, sodass die Sparte ein gutes Wachstum erreichte. Im Dialyseprovidergeschäft wurde eine zufrieden stellende Umsatzsteigerung realisiert.

Ausgaben für Forschung & Entwicklung gesteigert

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung wurden um 6,8 Prozent auf 139,1 Millionen Euro erhöht (Vorjahr: 130,3 Millionen Euro). Die Höhe der Ausgaben entspricht 3,5 Prozent des Konzerumsatzes.

Investitionsprogramm von 1,4 Mrd. Euro fast abgeschlossen

Das im Jahr 2007 begonnene weltweite Investitionsprogramm mit einem Volumen von 1,4 Milliarden Euro 2009 wurde fortgeführt. Im Berichtsjahr lag einer der Schwerpunkte der Investitionen auf dem Standort Melsungen, wo zwei Großprojekte mit Fertigungsneubauten für parenterale Ernährungslösungen sowie für Dialysemaschinen und Infusionspumpen weiter vorangetrieben wurden. Die laufenden Projekte werden 2010 abgeschlossen werden. Das neue Zentrallabor für Forschung und Qualitätssicherung wurde bereits in Betrieb genommen.

Neues Investitionsprogramm

Ab 2011 sind weitere Investitionen im Rahmen eines neuen Investitionsprogramms in Höhe von 1,6 Milliarden Euro geplant. B. Braun wird am Standort der Konzernzentrale in Melsungen sowie an den Standorten USA, Malaysia, Indonesien, Brasilien und Argentinien investieren. Für Melsungen sind unter anderem eine dritte LIFE-Fabrik sowie ein neues Betriebsrats- und Werksmedizingebäude geplant. Das Investitionsprogramm wird allein aus den erwirtschafteten Cashflows der nächsten Jahre finanziert werden.

Ergebnisbeteiligung wird ausgeschüttet

Im Rahmen des Standortsicherungsvertrages für die Investition in die Infusionslösungsfertigung LIFE in Melsungen, dessen Laufzeit im Oktober 2009 auslief, wird nun die vereinbarte Ergebnisbeteiligung an die Mitarbeiter am Standort Melsungen ausgeschüttet. Damit tritt die letzte Regelung des Vertrages in Kraft. Der Betriebrat hatte seinerzeit mit der Unternehmensleitung ausgehandelt, dass die Mitarbeiter über die Vertragslaufzeit von fünf Jahren 520 Stunden Mehrarbeit leisten, dafür im Gegenzug vom Unternehmen einen betrieblichen Kündigungsschutz sowie eine Ergebnisbeteiligung nach Ende der Laufzeit erhalten. Die Höhe der Ausschüttung wurde an den Gewinn des Unternehmens während der Laufzeit und an die individuell erbrachten Mehrarbeitsstunden gekoppelt. "Da wir in den letzten fünf Jahren sehr erfolgreich gearbeitet haben, können wir jetzt an die Mitarbeiter am Standort Melsungen bis zu 4.015 Euro ausschütten, je nachdem, wie viele Mehrarbeitsstunden sie jeweils eingebracht haben", so Braun. Die Ergebnisbeteiligung wird den Mitarbeitern zum 30. April 2010 zur Verfügung stehen. Inzwischen ist am Standort Melsungen ein weiterer Standortsicherungsvertrag in Kraft getreten, der bis Ende 2014 läuft.

Mitarbeiterzahl weltweit gewachsen

Das internationale Wachstum des B. Braun-Konzerns spiegelt sich auch in der Entwicklung der Mitarbeiterzahl wider. Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte der B. Braun-Konzern 39.504 (Vorjahr: 38.462) Mitarbeiter weltweit. Dies bedeutet einen Zuwachs von 2,7 Prozent. In Deutschland stieg die Zahl der Mitarbeiter um 2,5 Prozent, im Wesentlichen bedingt durch die Erweiterung der Forschungs-, Entwicklungs-, und Produktionskapazitäten der B. Braun Avitum AG. Zum 31. Dezember 2009 waren in Deutschland 10.672 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 10.407). Im Berichtsjahr wurden 223 (Vorjahr: 217) Ausbildungsplätze neu besetzt. Derzeit befinden sich 682 (Vorjahr: 652) junge Menschen in Ausbildung. Die Gesamtzahl der Auszubildenden stieg gegenüber Vorjahr um 4,6 Prozent.

Ausblick

B. Braun ist davon überzeugt, dass der Konzern gut aufgestellt ist und die globalwirtschaftlichen Schwierigkeiten souverän durchstehen und auch in Zukunft am wachsenden Gesundheitsmarkt partizipieren wird. „Wir verfügen mit unserer nachhaltigen Strategie und einer soliden Finanzierung über ein starkes Fundament, so dass wir mit unserer Innovationskraft, mit hoher Produktqualität, effizienter Produktion und unserer ausgeprägten Kundenorientierung weiteres Wachstum erzielen können“, so Braun.

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