Novartis muss in England weitere Daten zum Krebsmedikament Glivec einreichen
(dpa-AFX) Der Schweizer Pharmakonzern Novartis muss der britischen Gesundheitsbehörde NICE (National Institute of Health and Clinical Excellence) weitere Daten zum Krebsmedikament Glivec bei der adjuvanten postoperativen Behandlung von Magen-Darm-Tumoren, die wieder aufzutreten drohen, nachreichen. Das NICE prüfe das Produkt gegenwärtig für diese Indikation, habe aber vom Hersteller noch nicht genügend klare Informationen erhalten, um eine Empfehlung zu machen, teilte das Institut in London mit.
Das Komitee habe daher weitere Daten zum klinischen Nutzen von Glivec in bestimmten Patientengruppen angefordert sowie Informationen darüber, wie das Medikament die Lebensqualität der Patienten verbessern können. Gleichzeitig seien zusätzliche Analysen über die Kosteneffizienz des Produkts gefordert worden.
Von Novartis hieß es, der Konzern sei erfreut, dass das britische Institut mehr Daten angefordert habe, um den Nutzen von Glivec in dieser Indikation zu evaluieren. Novartis sei entschlossen, mit NICE zusammen zu arbeiten um die nötigen Informationen zu liefern, damit den Patienten, bei denen nach der Operation die Gefahr eines Rückkehrs des Tumors besteht, Zugang zu Glivec hätten. Man sei zuversichtlich, dass die Evaluation solcher Daten zu einer positiven Entscheidung führen werde, so der Pharmakonzern.
NICE empfiehlt nach eigenen Angaben das Mittel mit dem Wirkstoff Imatinib bereits für chronische myeloischer Leukämie und gastrointestinalen Tumoren, die nicht operativ entfernt werden können. In den 27 EU-Staaten sowie Island und Norwegen ist Glivec als postoperative Erstbehandlung von gastrointestinalen Tumoren (GIST) bereits seit Mai letzten Jahres zugelassen.
In Deutschland ist die Diskussion über die Kosten- und Nutzenbewertung von Medikamenten noch nicht so weit vorangeschritten wie in Großbritannien. Durch die Bestrebungen, die Kosten für Arzneimittel in der gesetztlichen Krankenversicherung weiter zu senken, sind in den vergangenen Wochen allerdings auch hierzulade die Fragen nach Kosten und Nutzen von Medikamenten in den Vordergrund gerückt. In Deutschland untersucht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) den Nutzen von Medikamenten.
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