Mit natürlichem Milchprotein gegen Krebs und Infektionen
Lactoferrin hemmt bestimmte Prozesse bei der Auflösung von Blutgerinnseln und bei der Zell-Wanderung
Ist dieser Prozess gestört, kann es zu vielen krankhaften Prozessen im Körper führen, so Studienleiter Vladimir Leksa von der MedUni Wien. „Bösartige Tumorzellen oder einige virulente Bakterienarten, zum Beispiel Borrelien, binden und aktivieren menschliches Plasminogen, um Gewebebarrieren zu durchdringen. Dementsprechend ist das Plasminogensystem ein günstiges Ziel für diagnostische und therapeutische Strategien bei Krebs und Entzündungskrankheiten.”
Milchprotein blockiert die Plasminogenaktivierung
Die neue Studie, die in Zusammenarbeit mit der Slowakischen Akademie der Wissenschaften in Bratislava veröffentlicht wurde, zeigt nun deutlich, dass das menschliche Milchprotein Lactoferrin die Plasminogenaktivierung durch direkte Bindung an menschliches Plasminogen blockiert. Dadurch kann sowohl eine Tumorzellinvasion blockiert, als auch ein Eindringen von Bakterien wie Borrelien verhindern werden. Die Hauptquelle für menschliches Lactoferrin ist die menschliche (Mutter-)Milch, es ist aber auch im Serum, in Tränen, Speichel oder Urin enthalten.
„Unsere Ergebnisse tragen nicht nur zum Verständnis vieler antimikrobieller, antitumoraler und immunmodulatorischer Aktivitäten bei, die Lactoferrin zugeschrieben werden, sondern legen auch nahe, dass Lactoferrin als natürliches Werkzeug für therapeutische Interventionen nützlich sein kann, um sowohl invasive bösartige Zellen als auch virulente Bakterien am Eindringen in Wirte zu hindern“, fasst Stockinger zusammen.
Originalveröffentlichung
„Lactoferrin is a natural inhibitor of plasminogen activation“; A. Zwirzitz, Michael Reiter, R. Skrabana, A. Ohradanova-Repic, O. Majdic, M. Gutekova, O. Cehlar, E. Petrovčíková, E. Kutejova, G. Stanek, H. Stockinger and V. Leksa; Journal of Biological Chemistry
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„Lactoferrin is a natural inhibitor of plasminogen activation“; A. Zwirzitz, Michael Reiter, R. Skrabana, A. Ohradanova-Repic, O. Majdic, M. Gutekova, O. Cehlar, E. Petrovčíková, E. Kutejova, G. Stanek, H. Stockinger and V. Leksa; Journal of Biological Chemistry
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