Kriselnder israelischer Generikahersteller Teva wird mutiger

04.05.2018 - Israel

(dpa-AFX) Der krisengeschüttelte israelische Teva-Konzern sieht wieder etwas Licht am Horizont. Der Rückgang bei Umsatz und bereinigtem Ergebnis je Aktie dürfte nach Einschätzung des Vorstands nun etwas weniger stark ausfallen als befürchtet, teilte der weltgrößte Hersteller von Nachahmerprodukten am Donnerstag bei Vorlage seiner Quartalsbilanz in Jerusalem mit.

Teva war im vergangenen Jahr wegen Milliardenabschreibungen auf sein Generikageschäft in den USA tief in die roten Zahlen gestürzt. Der auch wegen der Actavis-Übernahme hochverschuldete Konzern steuert deshalb mit einem umfassenden Sparprogramm gegen. Im Berichtszeitraum von Januar bis Ende März stand unter dem Strich nun wieder ein Gewinn.

Zwar ging im ersten Quartal der Umsatz um 10 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar zurück, doch hob das Teva-Management seine Ziele für das Gesamtjahr trotzdem an. Seinen Optimismus begründete Konzernchef Kare Schultz unter anderem mit der Entwicklung beim Multiple-Sklerose-Medikament Copaxone, das sich trotz Generikakonkurrenz gut halte. Auch beflügeln neue Produkte auf dem US-Markt die Hoffnungen der Israelis.

Im Gesamtjahr soll der Erlös nun bei 18,5 bis 19,0 Milliarden Dollar herauskommen, zuvor waren noch 18,3 bis 18,8 Milliarden Dollar angepeilt. Im Vorjahr hatte Teva allerdings 22,4 Milliarden Dollar und damit einiges mehr umgesetzt. Auch das um Sonderposten bereinigte Ergebnis je Aktie wird nun höher bei 2,40 bis 2,65 Dollar gesehen. Im ersten Quartal standen 0,94 Dollar in den Büchern - deutlich mehr als von Analysten erwartet. Seinen Überschuss konnte Teva mit 1,12 Milliarden Dollar nahezu verdoppeln.

Teva komme mit seinen Kostensenkungen gut voran, betonte Schultz. "Wir sind auf gutem Weg, unsere Sparziele von 1,5 Milliarden Dollar im Jahr 2018 und 3 Milliarden Dollar bis Ende 2019 zu erreichen". Im ersten Quartal habe Teva freie Barmittel zur Schuldenreduzierung nutzen können und stehe nun finanziell besser da. Schultz hatte im vergangenen Jahr zur Radikalkur gegriffen: Binnen zwei Jahren sollen rund 14.000 Stellen wegfallen.

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