Wer langsam isst, ist seltener dick
(dpa) Langsam essen schützt vor dem Dickwerden. Wer seine Mahlzeiten hastig hinunterschlingt, entwickelt eher krankhaftes Übergewicht. Diesen Zusammenhang bestätigen japanische Forscher in einer Auswertung der Daten von rund 60.000 Menschen. Auf langsameres Essen abzielende Maßnahmen könnten mithelfen, Übergewicht und gesundheitliche Folgen wie Diabetes, Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen zu verhindern, schreiben die Wissenschaftler im «British Medical Journal». Auch der Verzicht auf abendliche Snacks und auf Mahlzeiten weniger als zwei Stunden vor dem Schlafengehen schützt der Studie zufolge vor dem Dickwerden.
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Yumi Hurst und Haruhisa Fukuda von der Kyushu University in Fukuoka (Japan) hatten Gesundheitsdaten von Männern und Frauen über 40 Jahren ausgewertet, die bei einem Screening-Programm medizinische Check-ups durchlaufen und in Fragebögen Angaben zu ihrem Essverhalten gemacht hatten. Alle Teilnehmer waren Diabetiker.
Die meisten der Teilnehmer (33.455) beschrieben ihre Essgeschwindigkeit als «normal». 22.070 gaben zu, ihre Mahlzeiten meist schnell hineinzuschaufeln, nur wenige (4.192) gaben an, eher genüssliche Langsam-Esser zu sein. In der Gruppe der Langsam-Esser waren überdurchschnittlich viele Frauen und deutlich weniger stark Übergewichtige als in der Gruppe der Normal- und Schnell-Esser. Sie waren um die Taille herum im Mittel etwas schlanker und hatten einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI). Dieser Wert beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße: Wer einen Wert über 25 erreicht, gilt als übergewichtig, bei einem BMI über 30 spricht man von fettleibig oder adipös.
Als einen Grund für den Zusammenhang vermuten die Forscher, dass Schnell-Esser «über den Hunger essen» - sie futtern also noch weiter, obwohl der Kalorienbedarf längst gedeckt und der Hunger gestillt ist. Langsam-Esser hingegen spürten rechtzeitig, dass sie satt sind, und nähmen so weniger Kalorien auf. Die Forscher schränken ein, dass die Angaben zur Essgeschwindigkeit auf der Selbsteinschätzung der Teilnehmer beruhten und nicht objektiv ermittelt wurden.
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