Enzym entscheidet, ob sich Fettzellen oder Muskelzellen im Körper bilden
Wie sich Muskeln erholen
Quelle: Milica Tosic
Satellitenzellen sitzen unter der so genannten Basalmembran, welche die Muskelzellen umhüllt, und besitzen die Fähigkeit, sich sowohl zu diesen als auch zu braunen Fettzellen zu entwickeln. Bisher sind jedoch die molekularen Mechanismen, die den Vorgang regulieren, nicht gänzlich bekannt.
Das Freiburger Team injizierte genetisch modifizierten Mäusen Schlangengift und führte so eine Verletzung an ihren Muskeln herbei. Dabei zeigten die Forschenden, dass ein erhöhter Lsd1-Spiegel die Entwicklung zu Muskelzellen beschleunigt, da das Enzym die Expression, also das Ablesen von Genen und das Umschreiben in Proteine auslöst, die die Muskelbildung und -regeneration fördern. Im Gegensatz dazu führte fehlendes Lsd1 oder die Hemmung seiner Aktivität zu einer verzögerten Regeneration. Ein Entfernen des Enzyms bewirkte außerdem, dass die Satellitenzellen währenddessen nicht in Muskel-, sondern in Fettzellen differenzieren. Diese Zellen produzieren nicht nur das Protein Perilipin 1, sondern auch das Protein Ucp1, das ausschließlich in braunen Fettzellen vorkommt. Um zu beweisen, dass diese tatsächlich aus Satellitenzellen gebildet werden, markierten die Wissenschaftler die Stammzellen mit einem grün fluoreszierenden Protein und konnten so die Bildung der braunen Fettzellen während des Regenerationsprozesses verfolgen.
Auf molekularer Ebene zeigten die Forschenden, dass Lsd1 die Entwicklung der Satellitenzellen zu braunen Fettzellen verhindert, indem es das Zink-Finger-Protein GLIS1 (Glis1) hemmt. Erhöhte Glis1-Level waren in Mäusen und in In-vitro-Versuchen dagegen ausreichend, um die Differenzierung zu braunen Fettzellen voranzutreiben und somit den Effekt, den eine Entfernung des Lsd1 hat, zu imitieren. Zusammenfassend ergaben die Untersuchungen, dass eine Unterdrückung von Glis1 und ein gleichzeitiges Hochregulieren von Lsd1 die Muskelregeneration sicherstellen.
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