Nanopartikel aus dem künstlichen Hüftgelenk freigesetzt
Wie sich Metallteilchen aus Hüftprothesen in menschlichem Gewebe ausbreiten
Implantate, auch Endoprothesen genannt, sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Sie ersetzen geschädigte Gelenke und erleichtern so vielen Menschen das Leben. Allerdings können Partikel aus Implantaten auch zu medizinischen Problemen führen. Eine Forschungsgruppe unter Beteiligung von Wissenschaftlern des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat am Beispiel eines tantalhaltigen Hüftgelenks untersucht, welche Teilchen aus der Endoprothese sich im Gewebe nachweisen lassen und welche Folgen sie haben. Für ihre Studie wurde die Arbeitsgruppe nun von der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik und der Stiftung Endoprothetik ausgezeichnet. „Die Untersuchung sei ein herausragender Beitrag zur angewandten Nanotechnologie-Forschung“, zitiert BfR- Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel aus der Begründung der Jury. Ihre Ergebnisse trügen zu einem verbesserten Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Implantat, Verschleiß- und Korrosionsprodukten und lebendem menschlichen Gewebe bei, um Endoprothesen und damit den gesundheitlichen Verbraucherschutz weiter zu verbessern.
Beim endoprothetischen Ersatz, beispielsweise von Hüft-, Knie- oder Schultergelenken, spielen moderne Materialien eine besondere Rolle. Der Verschleiß muss so gering wie möglich sein, denn die Prothesen sollen schließlich ein Leben lang im Körper bleiben. In der nun ausgezeichneten Arbeit beschäftigte sich die Arbeitsgruppe mit der Analyse eines Einzelfalls. Es handelte sich um ein künstliches Hüftgelenk, das wegen Komplikationen wieder entfernt werden musste. Im umgebenden Gewebe wurden verschiedene Metalle und Legierungen in nanopartikulärer Form nachgewiesen. Mit Elementanalytik bestimmten die Forscher die Identität und Größe der Partikel Tantal, Kobalt, Titan, Chrom, Vanadium, Molybdän und Aluminium. Zusätzlich wurde die Verbreitung im Gewebe untersucht und bewertet.
Fazit: Aus Sicht der beteiligten Wissenschaftler sollten die Wechselwirkungen zwischen dem Implantat und seinen Verschleiß- und Korrosionsprodukten mit dem menschlichen Gewebe stärker beachtet und überwacht werden, um die Sicherheit von Implantaten zu verbessern.
Originalveröffentlichung
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Diese Produkte könnten Sie interessieren

DynaPro Plate Reader III von Wyatt Technology
Screening von Biopharmazeutika und anderen Proteinen mit automatisierter dynamischer Lichtstreuung
Hochdurchsatz-DLS/SLS-Messungen von Lead Discovery bis Qualitätskontrolle

Eclipse von Wyatt Technology
FFF-MALS System zur Trennung und Charakterisierung von Makromolekülen und Nanopartikeln
Neuestes FFF-MALS-System entwickelt für höchste Benutzerfreundlichkeit, Robustheit und Datenqualität

Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte

HPTLC PRO | Chromatographiesysteme | CAMAG

Carestream Molecular Imaging - Woodbridge, USA

Neandertaler besaßen niedrigere Schmerzschwelle - Menschen, die einen bestimmten Ionenkanal von Neandertalern geerbt haben, empfinden mehr Schmerzen

Innovationspreis für Weiterentwicklung der Röntgenfluoreszenz-Methode für medizinische Bildgebung - Florian Grüner von der Universität Hamburg erhält den Innovationspreis für Synchrotronstrahlung

Innova S44i | Schüttelinkubatoren | Eppendorf

TakeOne® | Probenahmesysteme | Sartorius

Pharmaka mit Zuckerketten - Native Top-Down-Massenspektrometrie beleuchtet Rolle von Glykanen bei Proteinoligomeren
