Preis für Ratiopharm steigt
(dpa) Das Bieterrennen um den Ulmer Generikahersteller Ratiopharm treibt laut einem Zeitungsbericht den Preis für das Herzstück der Merckle-Gruppe nach oben. Mit dem Verkaufsverfahren vertraute Experten sähen den möglichen Preis inzwischen in einer Größenordnung von 3,2 Milliarden Euro, berichtete das «Handelsblatt» am Montag unter Berufung auf Branchenkreise. Bislang war von einem Preis von drei Milliarden Euro ausgegangen worden. Ratiopharm wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa dazu nicht äußern.
Von den drei im Rennen gebliebenen Bietern werde vor allem dem israelischen Generikahersteller Teva Pharmaceuticals großer Ehrgeiz nachgesagt, berichtete das Blatt weiter. Die weltweite Nummer eins auf dem Markt für Nachahmermedikamente wolle durch den Zukauf seine europäische Marktpräsenz erweitern, die noch Lücken aufweist. Mit im Rennen ist auch der isländische Konzern Actavis, der zur Finanzierung des Kaufs auf Unterstützung der Deutschen Bank angewiesen sei. Zudem hat der Pharmakonzern Pfizer ein Gebot abgegeben.
Der Verkauf soll nach bisherigen Unternehmensangaben im ersten Quartal 2010 abgeschlossen werden und der Entschuldung der Merckle-Gruppe dienen. Laut «Handelsblatt» soll das Verkaufsverfahren Ende März oder Anfang April weitgehend abgeschlossen sein. Ratiopharm hat 2009 mit stabilen Erlösen besser als erwartet abgeschnitten und will künftig weiter wachsen. Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 307 Millionen Euro. Der Umsatz lag bei 1,6 Milliarden Euro.
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