Studie: Medizintechnik vor einem Boom

25.01.2010 - Deutschland

(dpa) Die deutsche Medizintechnik steht vor einem kräftigen Aufschwung. Sowohl die bereits erschlossenen Märkte der Branche in Amerika und Europa als auch neue Absatzgebiete in Asien und Osteuropa versprechen in den nächsten zehn Jahren überdurchschnittliches Wachstum, heißt es in einer in Hamburg vorgestellten Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der HSH Nordbank. Unabhängig von der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise gebe es stabile wirtschaftliche Trends, die mittel- und langfristig für die Medizintechnik sprechen.

Nach der Studie wird die Branche begünstigt durch demografische Alterung in den Industrieländern sowie steigende Einkommen und wachsende Bevölkerung in großen Schwellenländern. «Die Ausgaben für Medizintechnik wachsen um den Faktor 1,5 bis 1,7 stärker als das Einkommen», sagte der HWWI-Forscher Henning Vöpel. Die Medizintechnik sei ein sehr dynamischer Markt und hochinnovativ: Jedes dritte Produkt auf dem Markt ist jünger als drei Jahre. Auf der Angebotsseite würden Basisinnovationen in der Bio-, Gen- und Nanotechnologie für Wachstumsimpulse sorgen. Zusammengenommen ergebe sich daraus ein sehr großes Wachstumspotenzial. Allein für die untersuchten Märkte erwartet das HWWI eine Steigerung von 8 auf 14 Milliarden Euro bis 2020.

Von dieser Entwicklung werden die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein stark profitieren, wo viele Unternehmen der Medizintechnik, Biotechnologie und Pharmazie arbeiten. «Wir stehen europaweit auf Platz sechs», sagte Kathrin Adlkofer, Geschäftsführerin der Norddeutschen LifeScience-Agentur Norgenta. Die Zusammenarbeit der Unternehmen werde intensiver, die Internationalisierung nehme zu und die Branche sei bereit, neue Märkte zu erschließen. In den beiden Ländern beschäftigen rund 300 Unternehmen 16?000 bis 17?000 Mitarbeiter und erwirtschaften etwa 2,7 Milliarden Euro Umsatz. Zu der Branche gehören Konzerne wie Dräger, Philips, Siemens und Olympus, aber auch viele kleine und mittlere Firmen.

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