IASB begrüßt neue US-Sicherheitsrichtlinie zur Herstellung Synthetischer Gene

15.12.2009 - Deutschland

Anfang Dezember hat die US-Regierung eine Sicherheitsrichtlinie zur Herstellung Synthetischer Gene erarbeitet. Eine solche Richtlinie wurde von Fachverbänden wie dem IASB (International Association Synthetic Biology) bereits seit einiger Zeit angeregt. Die rasante Entwicklung im Bereich Synthetischer Gene als besonders leistungsfähiges Werkzeug in der modernen Biotechnologie, macht eine Kontrolle erforderlich, um die Chancen dieser Technologie nutzen zu können und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.

Die Richtlinien geben eine Empfehlung an die Hersteller Synthetischer Gene im Hinblick auf die Prüfung von Bestellungen und ermutigen zu einem verantwortungsvollen Umgang (best practices) im Hinblick auf Bedenken hinsichtlich der Biosicherheit. Die US-Regierung empfiehlt, alle Bestellungen für synthetische doppelsträngige DNA von 200 Basenpaaren oder länger, sowohl die Sequenz wie auch den Kunden einer Prüfung zu unterziehen.

Vor wenigen Wochen startete der IASB bereits eine Initiative zur Selbstverpflichtung (Code of Conduct) für den sicheren Umgang mit der Gensynthese. Dieser Verhaltenskodex umfasst neben grundsätzlichen Aspekten (Screening, Archivierung, Transparenz) auch konkrete praktische Komponenten (best practices) wie eine spezialisierte Datenbank (VIREP), die die Überprüfung der bestellten synthetischen Gene auf pathogene bzw. virulente Sequenzen ermöglichen soll, und eine geeignete Software (z.B. Blackwatch von Craig Computing).

Der Ansatz des IASB adressiert außer den Unternehmen der Branche auch akademische Einrichtungen und öffentliche Institute, die im Bereich Gensynthese aktiv sind.

Der Code of Conduct und die Empfehlungen des IASB stoßen auf reges Interesse. Im Zuge der weiteren Ausgestaltung richtet der IASB zurzeit eine internationale Kommission von technischen Experten (Technical Expert Group Biosecurity) ein, die Mitglieder und Interessenten beraten kann.

Peer Stähler, CSO bei febit und Mitglied des IASB-Vorstands, sagte: „Wir begrüßen die Initiative der US-Regierung und hoffen, dass weitere Länder diesem Beispiel folgen und Richtlinien zum Umgang und dem Handel mit Synthetischen Genen erlassen. Wir laden alle Unternehmen und Institutionen aus dem Bereich Synthetische Biologie ein, sich dem IASB anzuschließen und so Zugriff auf die VIREP-Datenbank zu haben und sich mit einem Zertifikat des IASB als verantwortungsbewusstes Unternehmen in diesem sensiblen Markt zu präsentieren.“

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