Pharmazeutische Biotechnologie: Universität Ulm und Hochschule Biberach bieten gemeinsames Master-Studium an

04.12.2009 - Deutschland

Ab dem kommenden Frühjahr können sich Bachelor-Absolventen im Bereich Entwicklung und Produktion von Pharmazeutika weiterqualifizieren. Die Universität Ulm und die Hochschule Biberach bieten hierzu den Master-Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie in Kooperation an. Studienstart ist das Sommersemester 2010.

Das zuständige Ministerium habe dieser neuartigen Konstellation zwischen verschiedenartigen Hochschulen gerne zugestimmt, da sich für alle Beteiligten einschließlich der Industrie neue Chancen auftäten, fasst Prof. Dr. Thomas Vogel, Rektor der Hochschule Biberach, die Kooperation zusammen: "Win-win für alle."

Für die Hochschule Biberach ist dieses Master-Studium die konsekutive Fortführung des im Wintersemester 2006 erfolgreich gestarteten Bachelor-Studienganges Pharmazeutische Biotechnologie. Dieses Studienangebot ist nach wie vor bundesweit einmalig; die ersten Absolventen werden im kommenden Frühjahr ihren Abschluss machen und haben somit die Wahl: Sie können den Berufseinstieg proben oder sich als erste Kandidaten für den neuen Master-Studiengang bewerben. Zehn Studienplätze werden künftig pro Sommer- wie Wintersemester angeboten, Hochschule und Universität übernehmen die Lehrveranstaltungen dabei zu gleichen Teilen. Außer den Absolventen des Bachelor-Studienganges Pharmazeutische Biotechnologie der Hochschule Biberach können sich Absolventen der Studiengänge Biochemie und Molekulare Medizin der Universität Ulm sowie Absolventen anderer Studiengänge mit vergleichbaren Studieninhalten für das neue Master-Angebot bewerben.

Absolventen mit einem 6-semestrigen Bachelor erreichen den Master-Abschluss in vier Semestern. In einem so genannten Übergangssemester an der Hochschule Biberach bearbeiten die Studierenden zunächst den Themenschwerpunkt Bioprozesstechnik, also beispielsweise Zellkultur, Fermentation und Proteinaufreinigung. Für Absolventen mit einem 7-semestrigen Bachelor, wie dem der Pharmazeutischen Biotechnologie an der Hochschule Biberach, entfällt das Übergangssemester. Im zweiten Semester an der Hochschule Biberach liegt der Schwerpunkt auf der in der pharmazeutischen Industrie außerordentlich nachgefragten Qualitätssicherung sowie auf praxisnahen Laboranwendungen im Bereich Fermentation, Downstream Processing und Analytik. Einige dieser Laborprojekte werden unter den für die pharmazeutische Herstellung erforderlichen Standard der "Good Manufacturing Practice" durchgeführt, was so viel bedeutet wie gute Herstellungspraxis. Die Universität Ulm behandelt Themen wie Stammzellen und regenerative Medizin, Impfungen, Impfstoffe und Impfstrategien.

Im abschließenden vierten Semester verfassen die Studierenden ihre Master-Thesis, die sie über Teilaspekte von Forschungsprojekten der Hochschule sowie der Universität schreiben können oder zu aktuellen Fragestellungen der Industrie. Dieser gemeinsame Master-Abschluss von Hochschule und Universität berechtigt Promotion; gleichzeitig regelt der Kooperationsvertrag, dass die Fakultät Pharmazeutische Biotechnologie der Hochschule Biberach künftig in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm Promotionen betreuen und entsprechend Doktoranden beschäftigen kann.

Bewerbungsschluss ist der 15. Januar kommenden Jahres.

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