Roche-Chef sieht sich bei Wachstumsziel auf Kurs
(dpa-AFX) Der Pharmakonzern Roche sieht sich bei seinem Wachstumsziel für das Gesamtjahr 2009 auf Kurs. "Wir werden auch für das Gesamtjahr in den beiden Divisionen Pharma und Diagnostika deutlich stärker als der Markt wachsen", sagte Unternehmenschef Severin Schwan der Schweizer "Handelszeitung" (Mittwoch). Dabei zeigte sich der Roche-Chef zuversichtlich, die erst jüngst erhöhte Umsatzschätzung für die Pharmasparte zu erreichen. "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir aufgrund unserer starken Entwicklungs-Pipeline auch langfristig Marktanteile hinzugewinnen werden." Die Ziele für 2010 will das Pharmaunternehmen zum Jahresanfang bekannt geben.
Roche hatte nach einem deutlichen Umsatzplus in den ersten neun Monaten seinen Ausblick für die Pharmasparte leicht angehoben. Auch ohne den Verkauf des Grippemittels Tamiflu wachse der Geschäftsbereich stärker als der Markt, betonte Schwan.
Genentech-Integration über Plan
Die geplante US-Gesundheitsreform begrüßte der Roche-Manager. Die Regierung von US-Präsident Barack Obama strebe an, den Krankenversicherungsschutz auf die gesamte Bevölkerung in den USA auszudehnen und den Zugang zu Medikamenten zu verbessern. "Davon werden wir profitieren." Die genauen Auswirkungen der Gesundheitsreform seien zwar noch nicht abschätzbar, aber Roche sei auch in den USA gut positioniert.
Die Integration von Genentech laufe "in jeder Hinsicht über den Erwartungen gut", sagte der Roche-Chef. Auch die Rückzahlung der aufgenommenen Finanzmittel komme gut voran. "Weil unser Geschäft sehr gut läuft, ist der Geldfluss entsprechend stark. Das erlaubt uns, bereits nächstes Jahr 25 Prozent unserer Schuldenlast abzubauen. Bis 2015 haben wir wieder ein positives Nettobarvermögen." Roche hatte Anfang des Jahres seine amerikanischen Biotech-Tochter Genentech für rund 46,8 Milliarden US-Dollar (36,80 Mrd. Euro) komplett übernommen.
Weitere Übernahmen geplant
Auch nach der jüngsten Milliarden-Komplettübernahme will Roche auch weiterhin extern wachsen. "Wir werden deshalb wie in der Vergangenheit Kooperationen, Lizenzvereinbarungen oder kleinere und mittlere Akquisitionen vornehmen", sagte Schwan. Auch die Dividendenpolitik soll nicht unter der Akquisition leiden. "Trotz der Genentech-Transaktion halten wir an unserer Dividendenpolitik fest. Angesichts des guten Geschäftsganges kann ich sagen: Da wird es keine Enttäuschungen geben", fügte Schwan hinzu.
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