Inostics erwirbt exklusive Diagnostik-Lizenz für das PIK3CA-Gen von der Johns Hopkins Universität

Tochterfirma der Indivumed plant die Entwicklung eines Bluttests für die personalisierte Krebstherapie

16.11.2009 - Deutschland

Die Inostics GmbH hat bekannt gegeben, dass sie eine exklusive, globale Lizenz für die Diagnose von Mutationen des PIK3CA-Gens von der Johns Hopkins Universität (Baltimore, USA) erworben hat. Das Unternehmen verfügt damit über das exklusive Recht, digitale PCR-Techniken und andere Technologie, wie z. B. die Sequenzierung, zum Nachweis von PIK3CA-Mutationen einzusetzen. Grundlage wird Inostics proprietäre BEAMing-Technologie sein, eine hoch empfindliche, digitale Technologie, die die Entdeckung und Quantifizierung von DNA-Mutationen ermöglicht. Inostics, eine Tochterfirma der Indivumed GmbH, wird damit das einzige Unternehmen sein, das Tests zum Nachweis von PIK3CA-Mutationen nicht nur in Gewebe, sondern auch in Blutplasma und Serum anbieten kann.

Vor einigen Jahren konnte Bert Vogelstein, einer der Gründer der Inostics, zeigen, dass Mutationen des so genannten PIK3CA-Gens vermutlich eine große Rolle bei der Vermehrung von Tumorzellen sowie beim invasiven Wachstum bzw. der Metastasenbildung von Krebs spielen. Daher sind PIK3CA-Mutationen vermutlich auch als prädiktive Biomarker für Medikamente geeignet, die am PIK3CA-Stoffwechselweg ansetzen - d. h. ein Test auf diese Mutationen kann u. U. die Reaktion von Patienten auf derartige Medikamente voraussagen. Mutationen des PIK3CA-Gens sind bereits in zahlreichen Krebsarten nachgewiesen worden, so z. B. bei Brust- und Darmkrebs. PIK3CA wird heute zu den fünf wichtigsten Krebsgenen, den so genannten Onkogenen gezählt.

Etwa ein Dutzend Pharma- und Biotechnologie-Firmen arbeitet derzeit an PIK3CA-Inhibitoren, d. h. an Medikamenten, die die Wirkung der PIK3CA-Mutationen blockieren sollen. Demgegenüber plant Inostics die Entwicklung von Plasma- und Gewebetests für den Nachweis der häufigsten PIK3CA-Mutationen.

„Ein PIK3CA-Test wird ein wichtiges Werkzeug bei der Auswahl von Patienten für klinische Studien mit PIK3CA-Inhibitoren sein, weil vermutlich vor allem Patienten mit einer PIK3CA-Mutation von einer solchen Behandlung profitieren können“, sagte Frank Diehl, CSO und Mitgründer von Inostics. „Darüber hinaus kann ein solcher Test für die therapiebegleitende Diagnostik eingesetzt werden, sobald ein PIK3CA-Inhibitor verfügbar ist. Dabei geht es wie bei dem so genannten HER2/neu-Test im Zusammenhang mit dem Krebsmedikament Trastuzumab darum, herauszufinden, ob das Mittel bei dem betreffenden Patienten überhaupt wirksam sein kann. Der Test kann aber auch durchaus nützlich sein, um die Reaktion eines Patienten auf andere, nicht speziell gegen PIK3CA entwickelte Krebsmedikamente abzuschätzen - so wie bei dem derzeitigen K-RAS-Test, der Patienten identifizieren kann, die auf EGFR-Inhibitoren wie z. B. Cetuximab reagieren.“

Ein PIK3CA-Test könnte auch ein wichtiges Element für später verfügbare Screening-Tests zur Früherkennung von Krebserkrankungen sein, ergänzte Hartmut Juhl, CEO und Mitgründer von Indivumed GmbH und Inostics. „Derzeit konzentrieren wir uns jedoch auf die Entwicklung eines Tests für eine auf den jeweiligen Patienten zugeschnittene Krebstherapie“, erklärte er. „Inostics wird dabei DNA-Marker entwickeln, während Indivumed sich auf Protein-Marker konzentriert. Wir gehen davon aus, dass eine intelligente Kombination dieser beiden Ansätze in Zukunft zu einer signifikanten Verbesserung der Therapie von Krebspatienten führen wird und wir erwarten, dass ein erster PIK3CA-Test innerhalb der nächsten drei Jahre zur Verfügung stehen wird.“

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