Genveränderungen als Ursache des grünen Stars
Auf Grund von Daten einer Computermodellierung vermuteten die Forscher, dass diese Mutationen die Bindung von NT 4 an seinen spezifischen Tyrosinkinase-Rezeptor (TrkB) stören. Damit wäre die Signalübertragung gestört und NT 4 könnte seine stimulierende Wirkung auf die Nervenzellen nicht mehr voll entfalten. Die Bestätigung dieser Hypothese gelang den Forschern in anschließenden zellbiologischen Untersuchungen, die in der Arbeitsgruppe des Neurobiologen Prof. Yves Barde vom Biozentrum in Basel (Schweiz) durchgeführt wurden. Beim Vergleich von normalem und mutierten NT 4 zeigte sich, dass das veränderte Protein den Rezeptor auf Nervenzellen in der Tat schlechter binden und aktivieren kann. Als Folge daraus beobachtete die Gruppe eine geringere Aussprossung und geringeres Wachstum der Nervenzellen als Zeichen der verminderten Stimulierung durch das veränderte NT 4.
Die Forscher, deren Arbeit im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs 539 "Glaukome und Pseudoexfoliationssyndrom" gefördert wurden, glauben, hiermit einen neuen Ursachenmechanismus in der Entstehung des Glaukoms gefunden zu haben, bei dem es aufgrund des Verlustes der Neurotrophin 4 Funktion zum Nervenzellenuntergang kommt. Diese Beobachtungen eröffnen möglicherweise auch die Chance, Substanzen, die den TrkB Rezeptor aktivieren können, als Arzneimittel zur Verhinderung des Untergangs der Nervenzellen einzusetzen. Damit könnte eventuell das Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten und letztendlich die Erblindung der Patienten verhindert werden.
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