Organe aus dem Reagenzglas - ein Ersatz für Tierversuche?
Nach Ansicht führender Wissenschaftler sind Tierversuche zur Sicherheitsüberprüfung von Kosmetika und Medikamenten bereits in 20 Jahren überflüssig; das erklärten sie kürzlich beim 7. Weltkongress über Alternativmethoden zum Tierversuch in Rom. Auf einem Symposium in Potsdam geht es um konkrete Ersatzverfahren. Zellkulturen und im Labor gezüchtete Organe sollen Tierversuche zur Beurteilung von Substanzen ablösen.
Erste Erfolge im Nachbau von menschlichen Organen gibt es bereits. So kann z. B. die Oberhaut im Labor gezüchtet werden und ist auch schon als Testsystem zur Überprüfung chemischer und pharmazeutischer Substanzen zugelassen. Doch für komplexere Organe bedarf es noch intensiver Forschung, und dies ist das Hauptthema des Symposiums "Organotypic Tissue Culture for Substance Evaluation" vom 22.-25. September 2009 in Potsdam.
Im Mittelpunkt des Symposiums wird die Frage stehen, wie und wann künstliche Organe zuverlässige industrielle Testsysteme für chemische und pharmazeutische Substanzen werden könnten. Besonders die Bildung von Blutgefäßen innerhalb der Organe bereitet häufig Probleme und wird deshalb ein wichtiges Thema sein. Eine weitere wichtige Fragestellung ist der Einsatz von Multi-Organ-Systemen. Die Hintereinanderschaltung mehrerer Organe ermöglicht es, die Wirkung bestimmter Stoffe auf noch komplexere Strukturen zu testen. Das wirft jedoch auch ethische Fragen auf.
Auch der mögliche industrielle Einsatz von Gewebekultursystemen wird Thema des Symposiums sein. Da die Pharmaindustrie bei der Suche nach neuen Wirkstoffen darauf angewiesen ist, möglichst viele Substanzen in möglichst kurzer Zeit zu testen, müssen künftige Kultursysteme darauf ausgelegt sein. So werden u. a. auf Biochips basierende Mikrosystemtechnologien für das Hochdurchsatzscreening vorgestellt und Anwendungen von Stammzellen bei der Identifikation von Wirkstoffen diskutiert.
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