US-Studie: Schweinegrippe-Impfung bei Kindern starten
(dpa) Ein schnelles, weitgehendes Impfprogramm vor allem für Kinder könnte aus Sicht von US-Forschern den erwarteten Ausbruch der Schweinegrippe in Zaum halten. Dazu müssten bis zu 70 Prozent der US-Bevölkerung geimpft werden, schreibt ein Team um Ira Longini vom Zentrum für Statistik und Infektionskrankheiten der Universität Seattle im Fachjournal «Science» (online vorab). Die Forscher schlagen vor, dass eine Impfkampagne bei Kindern und Jugendlichen von 6 Monaten bis 18 Jahren beginnen sollte, da diese im Schnitt alle drei Tage zwei bis drei weitere Menschen anstecken könnten.
Das Forscherteam berechnete die Ausbreitung und die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung mit dem neuen H1N1-Virus und fand, dass sein Ansteckungsmuster dem der weltweiten Grippeepidemie von 1957 ähnelt. Damit zeigt es eine vergleichsweise hohe Ansteckungsrate.
Die Impfungen wären am effektivsten, wenn sie spätestens einen Monat vor dem Gipfel der Epidemie begännen, der derzeit etwa Mitte bis Ende Oktober erwartet wird. Bei einer Impfung von 70 Prozent der Bevölkerung mit zwei Dosen im Abstand von drei Wochen könnte die Epidemie deutlich gelindert werden, zeigten ihre Berechnungen.
Die Forscher nutzten Computermodelle und spielten in unterschiedlichen Szenarien durch, wie sich die Epidemie bei unterschiedlicher Impfrate, Verteilung über die Bevölkerungsgruppen und Impfzeiten in den USA entwickeln könnte. Auf der Südhalbkugel hat die Grippesaison bereits begonnen und H1N1 ist dort schon jetzt der vorherrschende Influenza-Stamm.
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