BVL fördert Forschungsprojekt zum verbesserten Nachweis von gentechnisch veränderten Organismen
Der Bedarf an schnelleren und effektiveren Untersuchungsverfahren steigt
In der EU ist bereits eine Reihe von gentechnisch veränderten Pflanzen für die Verwendung als Lebensmittel, Futtermittel oder für den Anbau zugelassen. Aufgrund der zu beobachtenden steigenden Zahl von Zulassungsanträgen für gentechnisch veränderte Produkte ist davon auszugehen, dass sich der Bedarf an schnelleren, effektiveren Untersuchungsverfahren erhöht, die auch zeit- und kostengünstigere Analysen ermöglichen. Schon jetzt müssen die für die Untersuchung zuständigen Labors Nachweisverfahren für mehr als 30 in der EU zugelassene gentechnisch veränderte Mais-, Soja-, Raps- und Baumwollprodukte bereithalten.
Eine zusätzliche Herausforderung für die Überwachungseinrichtungen in Deutschland und in den anderen EU-Mitgliedstaaten stellt die Nachweismöglichkeit für gentechnisch veränderte Produkte dar, die in der EU nicht als Lebensmittel, Futtermittel oder als Saatgut zugelassen sind. Beispielsweise wurden seit dem Jahr 2006 mehrmals in Reisprodukten aus den USA und aus China gentechnisch veränderte Reissorten festgestellt, für die es in der EU keine Zulassung gibt.
Das Projekt "GMOseek" möchte dem erhöhten Forschungs- und Entwicklungsbedarf auf diesem Gebiet Rechnung tragen. Ein wichtiger Lösungsansatz wird insbesondere in der Entwicklung von neuen Verfahren und Strategien für das Screening auf gentechnisch veränderte Bestandteile gesehen. Hierdurch soll es möglich werden, viele Proben gleichzeitig auf mehrere unterschiedliche Parameter zu untersuchen. Nachweisverfahren für GVO zielen in der Regel auf den molekularbiologischen Nachweis der Erbsubstanz (DNA) ab. Die Aktivitäten von "GMOseek" konzentrieren sich daher auf die Entwicklung und Validierung neuer Screening-Verfahren, die auf Techniken zur Vervielfältigung von DNA (PCR, Polymerase-Kettenreaktion) und der DNA-Hybridisierung (Micro-Array) beruhen und sich neu zu entwickelnder Bioinformatik- und Datenverarbeitungswerkzeuge bedienen.
Aus Deutschland ist das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) maßgeblich an dem Forschungsprojekt beteiligt und wird in seiner Tätigkeit vom BVL direkt finanziell gefördert. Die weiteren Projektpartner sind: Centre Wallon de Recherches Agronomiques (CRA-W), Belgien; Scientific Institute of Public Health (IPH), Belgien; Own Equity of the Institute for Agricultural and Fisheries Research (EV ILVO), Belgien; National Institute of Biology (NIB), Slowenien; und Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission, Institut für Gesundheit und Verbraucherschutz (JRC-IHCP). Die Forschungspartner hatten sich an einer Ausschreibung im Rahmen des europäischen Konsortiums SAFEFOODERA beteiligt.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.