MorphoSys erwartet stärkeres Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr

30.07.2009 - Deutschland

(dpa-AFX) Der Antikörper-Spezialist MorphoSys erwartet beim Umsatz in der zweiten Jahreshälfte ein stärkeres Wachstum als in den ersten sechs Monaten. "Wir haben sowohl die Umsatz- wie auch die Prognose für das operative Ergebnis 2009 klar bekräftigt und rechnen beim Umsatz mit einer stärkeren zweiten Hälfte", sagte Finanzvorstand Dave Lemus am Mittwoch im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Hohe Forschungs- und Entwicklungskosten drückten den Gewinn in den ersten sechs Monaten von 6,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 5,0 Millionen Euro. Der Umsatz stieg hingegen auf knapp 38 Millionen Euro (VJ: 33,3). Eine Prognose für 2010 wagte der Finanzchef nicht: "Wir wollen aber ungeachtet der weiterhin hohen Ausgaben für Forschung- und Entwicklung einen Gewinn ausweisen."

Für 2009 bekräftigte Lemus die Prognosen: Danach soll der Umsatz auf 80 bis 85 Millionen Euro steigen und das operative Ergebnis wegen des angekündigten Anstiegs der Forschungskosten im Vergleich zum Vorjahr auf 8 bis 11 Millionen Euro sinken. In den ersten sechs Monaten steckte MorphoSys 56 Prozent mehr in die Forschung als im Vorjahr. Neben seinen bisherigen Standbeinen will MorphoSys die eigene Wirkstoffentwicklung ausbauen.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Milliardenübernahme des Antikörper-Konkurrenten Medarex durch den US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) zeigte sich Lemus mit der Bewertung von MorphoSys unzufrieden: "Die Bewertung, die Bristol-Myers für Medarex bezahlt hat, ist ein Indiz dafür, welche hohe Bedeutung Pharmafirmen Antikörper-Spezialisten beimessen." Durch die jüngsten Übernahmen von Antikörper-Spezialisten wie Medarex sei die Zahl der unabhängigen Konkurrenten deutlich gesunken. Im Vergleich zu Medarex mit Bristol-Myers Squibb habe MorphoSys mit seinem Partner Novartis allerdings weniger Wirkstoffprojekte in späten klinischen Phasen, sagte Lemus. Das am weitesten fortgeschrittenen Projekt sei in Phase 1b/2a.

Der Ausbau der firmeneigenen Antikörperpipeline komme wie geplant voran. In unserem am weitesten fortgeschrittenen unternehmenseigenen Entwicklungsprogramm wollen wir in der zweiten Jahreshälfte 2009 eine klinische Phase-1b-/2a-Studie beginnen", sagte Lemus. Die firmeneigene Wirkstoffpipeline von MorphoSys wurde auf insgesamt fünf Entwicklungskandidaten erweitert.

Mit liquiden Mitteln von 144 Millionen Euro Ende Juni fühle sich MorphoSys "komfortabel aufgestellt": "Wir schauen uns immer noch Übernahmemöglichkeiten um und ich kann nicht ausschließen, dass wir bei einer Übernahme erneut an den Kapitalmarkt gehen."

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