Einigung zu Schweinegrippe-Impfung erzielt
(dpa) Die deutschen Gesundheitsminister haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Schweinegrippe-Impfung verständigt. Nach Angaben des hessischen Gesundheitsministers Jürgen Banzer (CDU) werde Impfstoff für rund 30 Prozent der Bevölkerung benötigt. «Darauf habe ich mich heute mit meinen Länderkollegen geeinigt», sagte Banzer laut einer Mitteilung am Dienstag. Das entspricht dem Impfschutz für rund 25 Millionen Menschen. Es solle aber mit Pharmaherstellern verhandelt werden, um zusätzlichen Impfstoff bei weiteren Bedarf zu erhalten.
Das Thüringer Gesundheitsministerium betonte, es habe noch keine endgültige Kaufentscheidung gegeben. Im Gespräch seien 50 Millionen Impfstoff-Dosen, sagte der Sprecher des Ministerium in Erfurt, Thomas Schulz. Da zwei Impfungen zum kompletten Schutz nötig sind, reichen diese für 25 Millionen Menschen. Thüringen hat derzeit den Vorsitz der Konferenz der Gesundheitsminister. «Die Bundesländer werden in den kommenden Wochen gemeinsam Impfstoff bestellen und sich auch darüber verständigen, welche Personengruppen geimpft werden sollen», ergänzte Schulz.
In den kommenden Tagen werde zudem der Bund eine Verordnung erlassen, nach der die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet seien, die Kosten für die Schweinegrippe-Impfung zu übernehmen, sagte Schulz. Im Anschluss würden die Verhandlungen über den Bedarf und die Verteilung des Impfstoffs geführt. Dabei biete eine zu Wochenbeginn veröffentlichte Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO die Grundlage. Demnach sollen zuerst das Gesundheitspersonal, dann ältere Menschen und danach chronisch Kranke geimpft werden. Der Impfstoff wird laut Schulz nach klinischen Tests voraussichtlich zu Beginn der Grippesaison im Herbst bereitstehen.
Nach jüngsten Zahlen der EU-Seuchenbehörde ECDC sind bislang mehr als 110.000 Menschen an Schweinegrippe erkrankt, es gibt jedoch eine hohe Dunkelziffer. 580 der Patienten sind gestorben. In Deutschland sind bislang 763 Schweinegrippe-Fälle registriert.
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