Galantos Pharma erhält BMBF Fördermittel für die Entwicklung kurativer Medikamente gegen die Alzheimersche Erkrankung
Förderung ermöglicht beschleunigte Entwicklung
Galantos Pharma GmbH gab die Fördermittelzusage durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „KMU-Innovativ-2“ bekannt. Die Zuwendungen für das Forschungsvorhaben "Neuartige (neuroprotektiv wirkende) Arzneimittel gegen die Alzheimersche Demenz" ermöglichen es Galantos, gemeinsam mit verschiedenen akademischen und industriellen Partnern so genannte nikotinische APL-Leitstrukturen zu entwickeln und zu optimieren. Die gesamte Fördersumme kann sich auf bis zu EUR 2,3 Mio. über drei Jahre belaufen.
“Die Finanzmittel erlauben uns, unseren Vorsprung bei der Entwicklung innovativer Medikamente zur Therapie der Alzheimerschen Demenz auszubauen“, erklärte Dr. Andreas Köpke, Geschäftsführer und „Chief Business Officer“ von Galantos Pharma. „Im Gegensatz zu einer Behandlungsstrategie, die auf der Entfernung von Plaques oder Tangles beruht, arbeiten wir an Mechanismen, die das Überleben von Nervenzellen im Gehirn direkt beeinflussen.“
“Die derzeit zugelassenen Medikamente verbessern lediglich die kognitiven Symptome der Alzheimerschen Demenz, können aber den Abbau von Nervenzellen (Neurodegeneration) nicht verlangsamen oder aufhalten. Dieser Prozess ist jedoch die eigentliche Ursache der Erkrankung“, ergänzte Prof. Alfred Maelicke, Gründer und „Chief Scientific Officer“ von Galantos Pharma. „Um die Neurodegeneration bei Alzheimer direkt zu beeinflussen, entwickeln wir bei Galantos Medikamente, die unmittelbar in die zelluläre Kontrolle des Zelltods eingreifen. Unser derzeit wichtigstes Zielmolekül ist ein Untertyp der nikotinischen Rezeptoren, der bei fortschreitender Krankheit mehr und mehr verloren geht. Indem wir die Aktivität der verbleibenden nikotinischen Rezeptoren erhöhen, zielen wir auf eine Verringerung oder sogar eine Beendigung des Zelltods bei Alzheimer ab.“
Galantos untersucht sogenannte allosterisch potenzierende Liganden (APL), d.h. Moleküle, die an andere Bindungsstellen als der natürliche Agonist Acetylcholin am Rezeptor binden und damit die Rezeptoraktivierung nur indirekt beeinflussen. Hierdurch kommt es zu einem erhöhten Ca2+ -Einstrom in die Zellen, was deren Überleben fördert. Der neuartige Mechanismus der APLs wurde in den 90er Jahren im Labor von Prof. Maelicke entdeckt und bald darauf als hauptsächlicher Wirkmechanismus von Galantamin (Reminyl, Razadyne) identifiziert, das seit 2000 zur Behandlung von milder bis moderater Alzheimerscher Demenz auf dem Markt ist. Obwohl Galantamin ursprünglich als reversibler Inhibitor des Enzyms Acetylcholinesterase (AChE) eingeführt wurde, ist mittlerweile erwiesen, dass die Substanz hauptsächlich als allosterischer Modulator von nikotinischen Rezeptoren wirkt.
Galantos verfügt über langjährige Erfahrung mit nikotinischen APLs und konnte bereits Memogain® als Pro-Drug von Galantamin für die klinische Entwicklung vorbereiten. Verglichen mit Galantamin werden von Memogain® deutlich weniger Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt sowie eine deutlich verbesserte Aktivität zur Kognitionssteigerung erwartet. Darüber hinaus könnte Memogain® das erste Medikament sein, welches das neuroprotektive Potenzial der APL Wirkung klinisch belegt und das Fortschreiten der Alzheimer Erkrankung mit statistischer Signifikanz unterbindet.
Die neuen, in der Entwicklung befindlichen APLs wirken ausschließlich auf nikotinische Acetylcholinrezeptoren, insbesondere auf den alpha7 nAChR-Subtyp, der von allen nikotinischen Rezeptoren die höchste Durchlässigkeit für Ca2+ besitzt und offenbar mit vielen Steuerungsaktivitäten im zentralen Nervensystem zusammenhängt. Diese Substanzen könnten daher auch mögliche Einsatzgebiete in anderen ZNS-Indikationen finden, z.B. Schizophrenie, Morbus Parkinson, Aufmerksamkeitsstörungen (ADHD) und Depressionen.
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