Wyeth Pharma: Wirksamkeit von Neratinib bei fortgeschrittenem HER-2 positivem Brustkrebs in zwei laufenden Studien gezeigt
Kombinationstherapie mit Trastuzumab und Paclitaxel
„Die neuen Daten der beiden Studien legen nahe, dass Neratinib in Kombination mit Trastuzumab oder Paclitaxel eine wirksame Substanz bei HER-2 positivem Brustkrebs ist“, sagt Privatdozent Dr. Peter-Andreas Löschmann, Medizinischer Direktor von Wyeth Pharma.
Neratinib kombiniert mit Trastuzumab verlängert progressionsfreies Überleben
Die laufende Phase-I/II-Studie prüft die Wirksamkeit von Neratinib in Kombination mit Trastuzumab (Herceptin®) bei Patientinnen mit fortgeschrittenem HER2-positivem (ErbB-2 positivem) Brustkrebs, bei denen nach der Therapie mit der Standardtherapie Trastuzumab ein Fortschreiten der Erkrankung auftrat. Bisher konnten insgesamt 45 Patientinnen eingeschlossen werden. Primärer Endpunkt der zweiteiligen Studie ist die 16-wöchige progressionsfreie Überlebensrate. Im ersten Teil der Studie erhalten die Patientinnen täglich Neratinib (160 mg oder 240 mg) plus einmal wöchentlich Trastuzumab (i.v. Initialdosis von 4 mg/kg, danach 2 mg/kg). Im zweiten Teil der Studie wird den Patientinnen eine wöchentliche Dosis Trastuzumab plus einer täglichen Dosis Neratinib (240 mg) verabreicht.
28 der rekrutierten Patientinnen waren im Hinblick auf die Wirksamkeit auswertbar. Die 16-wöchige progressionsfreie Überlebensrate (für Teil 2) betrug 45 Prozent (95 Prozent Konfidenzintervall: 26 - 62 Prozent) bei einer mittleren progressionsfreien Überlebenszeit von 16 Wochen (95 Prozent Konfidenzintervall: 15 bis 31 Wochen). Bei 21 Prozent der auswertbaren Patientinnen wurde ein partielles Ansprechen ermittelt. Die objektive Ansprechrate lag bei 29 Prozent (95 Prozent Konfidenzintervall: 13 - 49 Prozent).
Die bei der Studie beobachteten unerwünschten Ereignisse waren Durchfall, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Kraftlosigkeit, Hautausschlag und Müdigkeit. Bei den 45 Teilnehmerinnen der Studie trat Durchfall mit 91 Prozent als das am häufigsten festgestellte unerwünschte Ereignis auf, davon überwiegend Grad 1 oder 2.
Neratinib in Kombination mit Paclitaxel sicher und wirksam
In einer separaten zweiten ebenfalls zweiteiligen Phase-I/II-Studie wurden die Patientinnen in zwei unterschiedliche Dosisgruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt 160 mg, die zweite 240 mg täglich Neratinib, jeweils in Kombination mit 80 mg/m2 i.v. Paclitaxel (Taxol®), sofern toleriert, bzw. 70 mg/m2 an den Tagen 1, 8 und 15. In die Phase-1 (Teil 1) wurden Patientinnen mit soliden Tumoren (Gebärmutter-, Gebärmutterhals-, Enddarm- und Speiseröhrenkrebs) aufgenommen, in den Teil 2 lediglich Patientinnen mit metastasiertem ErbB-2-positivem Brustkrebs. Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie wurden bei Patientinnen mit ErbB-2 positivem metastasierten Brustkrebs untersucht.
Insgesamt nahmen 102 Patientinnen an Teil 2 der Studie teil, wobei 97 von ihnen im Hinblick auf die Wirksamkeit auswertbar waren. Die Ansprechrate nach 16 Wochen betrug für Teil 2 insgesamt 63 Prozent (80 Prozent Konfidenzintervall: 55,9 - 69,4 Prozent).
Nebenwirken auf Monotherapie-Niveau
Bei dieser Voranalyse ergab sich für die Kombination aus Neratinib (240 mg) und Paclitaxel (80 mg/m2) hinsichtlich der unerwünschten Ereignisse laut Unternehmen ein ähnliches Profil wie für die beiden Wirkstoffe, wenn sie jeweils als Monotherapie eingesetzt werden. Unerwünschte Ereignisse ohne Berücksichtigung der Schweregrade waren Durchfall, Haarausfall, Infektionsneigung, periphere Neuropathie, Leukopenie, Anämie, Übelkeit, Müdigkeit und Erbrechen. Das am häufigsten beobachtete unerwünschte Ereignis war Durchfall der Schweregrade 1 oder 2. Bei vierzehn Patientinnen wurde aufgrund eines unerwünschten Ereignisses die Dosis reduziert, eine Patientin wurde aus der Studie herausgenommen.