Generikahersteller Teva setzt auf stürmisches Wachstum in Deutschland

03.04.2009 - Deutschland

(dpa-AFX) Teva Pharmaceuticals will seine letzte bedeutende regionale Lücke schließen. Auf dem deutschen Generikamarkt soll der Marktanteil von derzeit um einen Prozent auf fünf Prozent im Jahr 2012 aufgebaut werden, sagte der Geschäftsführer von Teva Deutschland, Sven Dethlefs, im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Donnerstag).

Damit würde Teva dann auch auf dem zweitgrößten Generikamarkt der Welt eine erkennbare Position haben. Der Konzern ist nach Angaben der Ratingagentur Standard & Poors mit einem Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar der international führende Generikakonzern vor dem Schweizer Novartis-Konzern mit den Marken Sandoz und Hexal (Umsatz 7,6 Milliarden Dollar), gefolgt von der amerikanischen Mylan, die das deutsche Merck-Generikageschäft gekauft hat. Die deutschen Anbieter Ratiopharm und STADA folgen auf den Rängen sechs und sieben.

Die deutsche Teva-Position steht damit im Gegensatz zur internationalen Bedeutung des Konzerns. In Europa habe man sich bisher eher anderen Märkten zugewendet, weil Deutschland wegen der zahlreichen Anbieter, des hohen Niveaus der Dienstleistungen und des intensiven Wettbewerbs wenig Chancen für den schnellen Erfolg geboten habe. Immerhin ist Teva bereits Marktführer in Großbritannien, Italien und Holland und Dritter in Frankreich und Spanien.

Den Sprung nach vorn in Deutschland will Teva zumindest im laufenden Jahr ohne Zukäufe schaffen. Neben dem Generikageschäft bietet Teva auch Originalmedikamente der Radebeuler AWD an, die Teva mit der Übernahme des amerikanischen Barr-Konzerns 2008 miterwarb. Dazu kommen Inhalierprodukte der Marke Ivax zur Behandlung von Lungenkrankheiten und, unter der Marke Gry, Medikamente gegen urologische sowie Krebs- und Nierenerkrankungen. Als Gruppe erreiche man damit im Geschäft vor allem mit den Apotheken einen Umsatz von etwa 150 Millionen Euro. Teva sei also schon deutlich stärker, als es der Generika-Marktanteil nahelege, der nur auf einen mittleren zweistelligen Umsatzbetrag schließen lässt.

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