FIRMAGON (Degarelix) zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs kommt in Europa auf den Markt
FIRMAGON(R) verfügt über einen Wirkmechanismus, der sich von üblichen Hormontherapien unterscheidet. FIRMAGON(R) wird subkutan injiziert und reduziert in sehr kurzer Zeit die Werte des prostataspezifischen Antigens (PSA), indem es unmittelbar die GnRH-Rezeptoren in der Hirnanhangdrüse blockiert. Durch das Blockieren der Rezeptoren wird das luteinisierende Hormon unterdrückt, was die Produktion von Testosteron in den Hoden reduziert. Prostatakrebs ist hinsichtlich seiner Progression vom Testosteronspiegel abhängig, so dass eine Senkung des Testosteronspiegels das Wachstum der Krebszellen verlangsamen kann.
In klinischen Studien unterdrückte FIRMAGON(R) Testosteron und PSA schneller als Leuprolid, eine bereits bestehende Behandlung bei fortgeschrittenem Prostatakrebs.
"Dies ist ein wichtiger neuer Schritt bei der Behandlung von fortgeschrittenem hormonbedingtem Prostatakrebs, denn FIRMAGON(R) bietet vielen Patienten eine neue Behandlungsoption und neue Hoffnung", meint John Anderson, Consultant Urological Surgeon im Royal Hallamshire Hospital in Sheffield (Vereinigtes Königreich). "Unser Ziel ist es, eine schnelle und lang anhaltende Senkung des Testosteronspiegels zu erreichen. FIRMAGON(R) liefert eine schnelle Wirkung, die mit der Sofortwirkung eines operativen Eingriffs vergleichbar ist."
Die Markteinführung von FIRMAGON(R) in Europa erfolgt, nachdem die Europäische Kommission im vergangenen Monat beschlossen hat, dem Medikament die Marktzulassung für die Europäische Union zu erteilen. Die Marktzulassung basiert auf pivotalen Phase-III-Studien, bei denen FIRMAGON(R) bei über 96 % der an der Studie teilnehmenden Patienten innerhalb von drei Tagen eine Senkung des Testosteronspiegels auf unter 0,5 ng/ml bewirkte. Testosteron spielt eine wichtige Rolle beim Wachstum und der Ausbreitung von Prostatakrebszellen. Anhand der Studiendaten konnte nachgewiesen werden, dass FIRMAGON(R) eine schnelle Senkung des Testosteronspiegels auf sehr niedrige Werte erreichte, ähnlich der Sofortwirkung, die man mit einem chirurgischen Eingriff (Orchidektomie) erzielt. Die Wirkung wurde über die gesamte Studiendauer aufrechterhalten.
In klinischen Studien erwies sich FIRMAGON(R) im Allgemeinen als gut verträglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Hitzewallungen, Schmerzen und Erythema an der Injektionsstelle, Gewichtszunahme, Nasopharyngitis, Müdigkeit und Rückenschmerzen.
In Europa wird FIRMAGON(R) von Ferring Pharmaceuticals vertrieben werden.
Originalveröffentlichungen: Van Poppel H. et al.; "Long-term evaluation of degarelix, a gonadotrophin-releasing hormone (GnRH) receptor blocker, investigated in a multicentre randomised study in prostate cancer (CAP) patients"; Abstract (23.) Euro Urol Suppl 2007, 6 (2):28
Klotz L. et al.; "The efficacy and safety of degarelix: a 12-month, comparative, randomized, open-label, parallel-group phase III study in patients with prostate cancer"; BJU Int. 2008, 102(11):1531-1538.
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