Bochumer Forscher untersuchen erbliche Muskelerkrankung
Proteine sollen Behandlungswege aufzeigen
Bauplan für ein Muskelprotein ist gestört
Filaminopathie-Patienten sind meistens zwischen 40 und 50 Jahre alt, wenn sie erste Muskelschwächen bemerken, die dann immer weiter fortschreiten. Da häufig auch die Atemmuskulatur betroffen ist und möglicherweise der Herzmuskel, ist ihre Lebenserwartung eingeschränkt. Die heutigen Behandlungsmöglichkeiten sind rein symptomatisch, eine ursächliche Therapie gibt es noch nicht. Im Jahr 2005 identifizierten Bochumer Neurologen im RUB-Klinikum Bergmannsheil die Ursache der Erkrankung als Mutation im Gen, das den Bauplan des Proteins Filamin C enthält. Filamin C ist ein muskelspezifisches Protein, das für den Aufbau der Muskelfasern bedeutsam ist. Nachfolgende Studien zeigten, dass das Protein bei betroffenen Patienten instabiler ist und es in den Muskelzellen zu herdförmigen Strukturschäden und Proteinansammlungen kommt.
Welche Proteine sich zusammenklumpen
Die krankhaften Proteinverklumpungen setzen sich aus verschiedenen Proteinen zusammen. Welche es genau sind, sollen jetzt Proteomanalysen zeigen. Bei diesen Analysen, die die Forscher an Muskelgewebsproben von fünf Filaminopatiepatienten vornehmen werden, arbeiten sie mit dem Proteomcenter der Ruhr-Universität Bochum zusammen. "Wir erhoffen uns dadurch neue Erkenntnisse zur Entstehung der Filaminopathie", sagt Dr. Kley. "Diese Erkenntnisse könnten uns auch bei der Entwicklung von Therapieansätzen von Nutzen sein."
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