Grundlagenforschung zur mTOR-Inhibition: Wyeth Forschungs- und Innovationspreis erstmals verliehen
Die Arbeit von Dr. Grünwald untersuchte die Wirkung von Temsirolimus auf Prostata-Karzinom-Zellen, die bereits auf das Chemotherapeutikum Doxorubicin resistent waren. Die Ergebnisse könnten als Grundlage für weitere Studien dienen, in denen Temsirolimus in Kombination mit Doxorubicin geprüft wird.
Ausgangspunkt für die Untersuchung in Zellkulturen und in vitro an Mäusen war die Überlegung, dass eine Chemotherapieresistenz des Prostatakarzinoms durch den Verlust des PTEN-Gens erklärt wird, der zu einer Aktivierung der intrazellulären PI3-AKT Kinase führt. mTOR ist ein Schlüsselprotein der PI3-Akt-Signaltransduktionskaskade und spielt damit eine wichtige Rolle bei diesem intrazellulären Prozess. Im Ergebnis konnte Grünwald zeigen, dass der Einsatz von Temsirolimus das Ansprechen der PTEN-negativen Zellen auf Doxorubicin verbessern und auf ein mit PTEN-positiven Zellen vergleichbares Niveau erhöhen konnte.
„Die prämierte Arbeit hat dazu beigetragen, weitere Potenziale für die mTOR-Inhibition zu erkennen sowie ein besseres Verständnis für das Wirkprinzip zu erreichen“, kommentiert PD Dr. Peter-Andreas Löschmann, Medizinischer Direktor bei Wyeth Pharma, die Entscheidung der Jury. Der erste zugelassene mTOR-Inhibitor in der Onkologie ist Torisel® (Temsirolimus), der seit einem Jahr erfolgreich zur First-line Therapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms bei Hochrisikopatienten (mindestens drei von sechs prognostischen Risikofaktoren) eingesetzt wird. Den Antrag auf Zulassungserweiterung für die Therapie des fortgeschrittenen Mantelzell-Lymphoms hat Wyeth Europa Ltd. aufgrund positiver Daten einer Phase-III-Studie bereits bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA gestellt.
Originalveröffentlichung: „Inhibitors of mTOR Reverse Doxorubicin Resistance Conferred by PTEN Status in Prostate Cancer Cells“; Cancer Res. 2002 Nov 1;62(21):6141-5
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