Hochdotierter "ERC Advanced Grant" des Europäischen Forschungsrats an Würzburger Forscher
Mit der Förderung des Forschungsprojekts "TOPAS" will Lohse so genannte G-Protein gekoppelte Rezeptoren und deren Regulation über "second messenger" untersuchen. Die meisten Rezeptoren für Hormone und andere chemische Botenstoffe sitzen in der Zellmembran und leiten Signale von außen in die Zelle. Solche Rezeptoren sind in eine Vielzahl lebenswichtiger Prozesse in unserem Körper involviert und stellen den wichtigsten Angriffspunkt für Arzneimittel dar. Außen besitzen sie Andockstellen, an die Hormone oder auch bestimmte Arzneimittel binden können. Dadurch werden sie stimuliert. Innen wird das Signal dann an eine Kette anderer Proteine weitergegeben, und diese erzeugen dann in der Zelle ein chemisches Signal, den "second messenger". Während man bei elektrischen Signalen, die durch Ionenkanäle erfolgen, die Signale eines einzelnen Kanals messen und analysieren kann, sind die Methoden für die Messung chemischer Signale in Zellen viel zu unempfindlich, um die Signale einzelner Rezeptoren nachweisen zu können. Solche Methoden wollen Lohse und sein Team jetzt mit neuen Sensor-Molekülen und neuartigen Mikroskopie-Verfahren entwickeln. Sie werden sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die Entwicklung neuer Arzneimittel wichtig sein.
Martin Lohse, 1956 in Mainz geboren, studierte Medizin und Philosophie in Göttingen, London und Paris. Er promovierte 1981 in Neurobiologie am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Nach seiner Habilitation an der Universität Heidelberg zog es Lohse in die USA, an die Duke University in Durham, North Carolina. Dort blieb er bis 1990 und übernahm dann die Leitung einer Arbeitsgruppe an der Universität München und am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Seit 1993 ist er Lehrstuhlinhaber der Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Würzburg, seit 2001 Sprecher des Rudolf-Virchow-Zentrums.
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