Hochdotierter "ERC Advanced Grant" des Europäischen Forschungsrats an Würzburger Forscher

20.10.2008 - Deutschland

Prof. Martin Lohse vom Rudolf-Virchow-Zentrum und Institut für Pharmakologie der Universität Würzburg setzt sich im ersten Wettbewerb des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) für erfahrene Spitzenforscher durch. Insgesamt hatten sich 2167 Forscher aus 36 Ländern beworben. Mit seinem Forschungsprojekt "TOPAS" ist Martin Lohse einer von 10 deutschen Forschern, die den "ERC Advanced Grant" im Bereich der Lebenswissenschaften erhalten und wird nun mit 2,5 Millionen Euro gefördert.

Mit der Förderung des Forschungsprojekts "TOPAS" will Lohse so genannte G-Protein gekoppelte Rezeptoren und deren Regulation über "second messenger" untersuchen. Die meisten Rezeptoren für Hormone und andere chemische Botenstoffe sitzen in der Zellmembran und leiten Signale von außen in die Zelle. Solche Rezeptoren sind in eine Vielzahl lebenswichtiger Prozesse in unserem Körper involviert und stellen den wichtigsten Angriffspunkt für Arzneimittel dar. Außen besitzen sie Andockstellen, an die Hormone oder auch bestimmte Arzneimittel binden können. Dadurch werden sie stimuliert. Innen wird das Signal dann an eine Kette anderer Proteine weitergegeben, und diese erzeugen dann in der Zelle ein chemisches Signal, den "second messenger". Während man bei elektrischen Signalen, die durch Ionenkanäle erfolgen, die Signale eines einzelnen Kanals messen und analysieren kann, sind die Methoden für die Messung chemischer Signale in Zellen viel zu unempfindlich, um die Signale einzelner Rezeptoren nachweisen zu können. Solche Methoden wollen Lohse und sein Team jetzt mit neuen Sensor-Molekülen und neuartigen Mikroskopie-Verfahren entwickeln. Sie werden sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die Entwicklung neuer Arzneimittel wichtig sein.

Martin Lohse, 1956 in Mainz geboren, studierte Medizin und Philosophie in Göttingen, London und Paris. Er promovierte 1981 in Neurobiologie am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Nach seiner Habilitation an der Universität Heidelberg zog es Lohse in die USA, an die Duke University in Durham, North Carolina. Dort blieb er bis 1990 und übernahm dann die Leitung einer Arbeitsgruppe an der Universität München und am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Seit 1993 ist er Lehrstuhlinhaber der Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Würzburg, seit 2001 Sprecher des Rudolf-Virchow-Zentrums.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Diese Produkte könnten Sie interessieren

Antibody Stabilizer

Antibody Stabilizer von CANDOR Bioscience

Protein- und Antikörperstabilisierung leicht gemacht

Langzeitlagerung ohne Einfrieren – Einfache Anwendung, zuverlässiger Schutz

Stabilisierungslösungen
DynaPro NanoStar II

DynaPro NanoStar II von Wyatt Technology

NanoStar II: DLS und SLS mit Touch-Bedienung

Größe, Partikelkonzentration und mehr für Proteine, Viren und andere Biomoleküle

Loading...

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Alle FT-IR-Spektrometer Hersteller