PTB vereint Magnetresonanz- und Radar-Technologie in einem Prototyp
Neues Verfahren soll diagnostische Bilder verbessern
Ultrabreitband-Radarsignale zeichnen sich durch ihre hohe Bandbreite aus.Für Materialanalysen, zum Beispiel von biologischem Gewebe, sind solche heterogenen Signale aus diesem Grund bestens geeignet. Im menschlichen Körper kann man damit Objekte bis in den Millimeterbereich auflösen. Die Sendeleistung eines Ultrabreitband-Radars beträgt nur etwa ein Milliwatt und ist damit milliardenfach kleiner als die Pulsleistung bekannter Radare. Selbst die Sendeleistung eines Mobiltelefons ist noch tausendfach größer als die eines Ultrabreitband-Radars. Damit ist ein Gefährdungspotential für organisches Gewebe wie z.B. bei einer Röntgenbestrahlung vollständig ausgeschlossen.
Wird ein Ultrabreitband-Radarsignal auf einen Menschen gelenkt, dann dringt es in den Körper ein. Da die verschiedenen Gewebeschichten des menschlichen Körpers nicht einheitlich auf elektromagnetische Wellen unterschiedlicher Frequenz reagieren, reflektieren sie das Signal auf verschiedene Weise. Die Reflexion des Signals kann dann wieder vom Radargerät erfasst werden. Da das Radargerät andere Eigenschaften des menschlichen Gewebes erfassen kann, als die MRT, kann es zusätzliche Informationen liefern, die mit den MR-Bildern kombiniert werden können. Insbesondere kann es die Bewegung von Grenzflächen zwischen den verschiedenen Gewebearten im menschlichen Körper messen. Mit Hilfe dieser zusätzlichen Radarmessung können die vom MRT erstellten Bilder präziser gemacht werden. Das zugeschaltete Radargerät bietet nämlich einerseits die Möglichkeit, mit den online erhobenen Positionsdaten des Herzens eine "Nachjustage" der Messsequenz des MRTs auf die aktuelle Herzposition in Echtzeit vorzunehmen. Die zweite Möglichkeit besteht in der nachträglichen Positionskorrektur der durch das MRT erhobenen Daten.
Wissenschaftler der Arbeitsgruppe "MR-Messtechnik" des Fachbereichs "Medizinische Messtechnik" der PTB haben beim Bau eines Prototyps eine in der Medizin übliche Magnetresonanztomographie-Anlage und ein Ultrabreitband-Radar der TU Ilmenau kombiniert. Mit diesem Muster soll die prinzipielle Durchführbarkeit einer Magnetresonanz-Ultrabreitband-Kombination getestet und evaluiert werden. Die Verbesserung des bildgebenden MRT-Verfahrens soll zur präziseren medizinischen Diagnostik beitragen.
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Themenwelt Diagnostik
Die Diagnostik ist das Herzstück der modernen Medizin und bildet in der Biotech- und Pharmabranche eine entscheidende Schnittstelle zwischen Forschung und Patientenversorgung. Sie ermöglicht nicht nur die frühzeitige Erkennung und Überwachung von Krankheiten, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der individualisierten Medizin, indem sie gezielte Therapien basierend auf der genetischen und molekularen Signatur eines Individuums ermöglicht.
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