Tumormodelle und Herzgefäßabbildungen
"Das Einzigartige an diesem Tumormodell ist, dass es einen funktionierenden Blutkreislauf enthält", sagt Michaelis. "Es besteht nicht nur aus Tumorzellen wie herkömmliche Testsysteme, sondern auch aus Endothelzellen, die die Blutgefäße auskleiden. Diese Zellen bilden eine natürliche Barriere zwischen Blutkreislauf und Tumor." Forscher bräuchten neue Krebsmedikamente zur Prüfung dann nicht mehr direkt auf die Tumorzellen zu geben, sondern könnten sie in den Blutkreislauf des Modells einbringen. "Damit müssen die Wirkstoffe zunächst die Barriere aus Endothelzellen überwinden, um aus dem Blutkreislauf zum Tumor zu gelangen. Dort erst entfalten sie ihre Wirkung. Mit diesem Modell kommen wir der natürlichen Situation im Körper sehr viel näher als mit den bisherigen Modellen." Künftig wäre es sogar denkbar, patienteneigene Zellen des Tumors zu entnehmen und so individualisierte Therapien durchzuführen. Denn jeder Körper reagiert anders auf eine Krebstherapie.
Der 3. Preis ging an Michael Kurzschenkel. Am Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS untersuchte der Diplom-Ingenieur, in wie weit es möglich ist, endoskopisch durch das Blut hindurch Strukturen im Gefäßsystem abzubilden - insbesondere im Herzen. Mit dem neuartigen bildgebenden Verfahren könnte das bluterfüllte, schlagende Herz von innen betrachtet werden. Bisher fehlen solche Bildgebungsverfahren, da das Blut für Licht undurchlässig ist. Das Gerät, das wie ein Herzkatheter eingeführt wird, soll nicht mit sichtbarem Licht in das schlagende Herz hineinschauen, sondern mit infrarotem Licht. Das Marktpotenzial des Geräts wird sehr hoch eingeschätzt.
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