BMBF stärkt Standort Deutschland

30.08.2007

Der Biotechnologiestandort Deutschland hat gute Chancen, im internationalen Wettbewerb weiterhin eine wichtige Rolle zu spielen. Künftig will das Bundesforschungsministerium (BMBF) mit dem Förderprogramm Pharma-Initiative beispielsweise die Produktion innovativer Arzneimittel mit biotechnologischen Methoden fördern. Die Maßnahme BioChancePlus unterstützt kleine und mittlere Biotechnologie-Unternehmen mit einer Gesamtsumme von 100 Millionen Euro, und fördert damit risikoreiche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben von Verbünden aus Biotechnologie- und Pharma-Unternehmen. "Wir brauchen in Deutschland Wissenschaftler, die unternehmerisch denken", betonte Bundesforschungsministerin Annette Schavan anlässlich des Wettbewerbs "GO Bio", der vom BMBF in zweiter Runde ausgeschrieben wurde. Der Wettbewerb soll Forscher ermuntern, ihre guten Ideen auch in Produkte umzusetzen. Die Fördersumme beträgt insgesamt 20 Millionen Euro.

Auf dem 3. BioRiver Kongress 2007, zu dem das unternehmergetriebene Netzwerk BioRiver - Life Science im Rheinland e.V. am 12. und 13. September 2007 nach Düsseldorf einlädt, diskutieren hochrangige Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über Wissenstransfer in der Biotechnologie. BioRiver-Vorstandschef Dr. Metin Colpan liegt vor allem daran, internationale Best Practice-Beispiele und eine umfassende Bestandsaufnahme zum Thema Wissenstransfer zu präsentieren. Der Kongress findet unter Mitwirkung der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Industrie- und Handelskammern im Rheinland statt.

Die Funktionen der Bio-Regionen als "Business Inkubator" stellt Dr. Christian Schetter (Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes, BioRiver) vor und geht dabei auf die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen effektiven Transfer von der Wissenschaft zur Wirtschaft ein. Für Schetter sind Innovationen unerlässlich, allerdings seien diese allein kein Garant für gewinnträchtige Produkte.

Das Land Nordrhein-Westfalen setzt auf Spitzenforschung. Im bundesweiten Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums um die Weiße Biotechnologie konnte sich die nordrhein-westfälische Initiative "Cluster industrielle Biotechnologie CLIB" im Mai 2007 als Sieger durchsetzen. Das jüngste Beispiel ist die kürzlich gegründete Jülich Aachen Research Alliance JARA, eine Forschungsallianz aus der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und dem Forschungszentrum Jülich. Universität und Forschungszentrum sind Mitglieder des BioRiver-Netzwerks. Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart begrüßt die Gründung von JARA und stellte fest, dass damit die Spitzenforschung in NRW weiter ausgebaut werde. Auf dem BioRiver Kongress wird Pinkwart die langfristige Strategie der Landesregierung zur Entwicklung des Biotech-Standortes NRW vorstellen.

Über Geschäftsmodelle zum Wissenstransfer spricht Prof. Siegfried Neumann (Merck KGaA) und stellt Kooperationen zwischen Grundlagenforschung und Profitcentern vor. Weiter geht er anhand einer Fallstudie "Asien" auf Strategien für die Suche nach Technologiepartnern ein. Dr. Jörn Erselius, Geschäftsführer der Max-Planck Innovation GmbH, erläutert Angebot und Nachfrage im Wissensmarkt und stellt die Frage, wie groß der Einfluss der Abnehmer auf die Definition der Forschungsziele ist.

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