Winzige Spuren von Alzheimer sollen sichtbar werden

InnoProfile-Wettbewerb: Förderung für Leipziger Team am BBZ

05.06.2007

Als einer der Preisträger im InnoProfile-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ging Professor Ralf Hoffmann vom Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum (BBZ) der Universität Leipzig hervor. Er erhält eine 1,2 Millionen Euro umfassende Förderung für seine Forschungen zur Protein-Diagnostik.

Der Wettbewerb fördert seit 2005 die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Wirtschaft in den Neuen Bundesländern. Er läuft bis 2012 und ist mit insgesamt 150 Millionen Euro ausgestattet. Anfang 2006 hatten die ersten 18 InnoProfile-Projekte ihr Geld erhalten. In der zweiten Förderrunde stellten sich nun 127 Bewerber der Expertenjury, darunter 20 biowissenschaftliche Projekte. Die aktivsten Antragsteller kamen aus Sachsen: Mit 48 Projekten kam mehr als jede dritte Bewerbung aus dem Freistaat.

Unter den 14 Siegerprojekten ist auch das von Professor Ralf Hoffmann, BBZ. Er hat sich der Entwicklung verbesserter Diagnose-Methoden verschrieben. Eines seiner Spezialgebiete ist die Erforschung krankhaft veränderter Eiweiße im Zusammenhang mit Diabetes mellitus und Demenzerkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit. Bei Alzheimer lassen sich bestimmte Krankheitsformen bisher erst nach dem Tod eines Patienten feststellen. Eine frühere Diagnose hätte somit eine lebenswichtige Bedeutung.

Die Grundlagenforschung ist zwar inzwischen schon soweit, bestimmte Eiweiße als biochemische Marker für Alzheimer erkannt zu haben. Dennoch fehlt bislang eine Nachweismethode, die diese Eiweiße schon in kleinsten Mengen in Gewebe oder Körperflüssigkeiten entdecken kann. Diese will Hoffmann nun mithilfe der Fördergelder aus dem InnoProfile-Programm entwickeln. Gemeinsam mit Bioanalytik-Experten an der Universität Leipzig und in der Region ansässigen Farbstoff- und Biotechfirmen wird er eine Methode erarbeiten, die bestimmte Moleküle bereits im Zeptomol-Bereich (weniger als 60.000 Moleküle) registrieren kann. Dazu können prinzipiell beliebige Antikörper mit Enzymkaskaden gekoppelt werden, die bei der Erkennung eines bestimmten Moleküls schließlich ein Lichtsignal ergeben: das Leuchten würde dann das Vorhandensein des Moleküls anzeigen. Am Ende, so die Hoffnung der Leipziger, soll die Methode bei vielen medizinischen oder nicht-medizinischen Diagnosen eingesetzt werden.

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