Grazer Wissenschaftler zeigen bei bislang unbeschriebenen Genen einen Zusammenhang mit der Zellteilung auf

07.05.2007

Wissenschaftler am Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung im Universitätsklinikum Graz haben mit Hilfe von Gen-Chips rund 200 bislang unbeschriebene Gene gefunden, die mit der Zellteilung zusammenhängen. Störungen im komplexen Vorgang der Zellteilung spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Krebs. Deshalb erhoffen sich die Forscher jetzt, mehr über die Entstehung von Tumoren sowie mögliche Ansatzpunkte für neue Medikamente herauszufinden.

Dr. Christian Gülly, Leiter der Core Facility Mikrobiologie am Universitätsklinikum Graz, verwendete Zellen, die zu bestimmten Stadien des Zellzyklus angehalten wurden, und bestimmte die Aktivität der einzelnen Gene mit DNA-Microarrays von Applied Biosystems, ein Unternehmen der Applera Gruppe. Dabei fand er Gene, von denen bereits eine spezielle Funktion in der Zellteilung bekannt ist. Aber auch die Aktivität von 200 weiteren, bislang nicht näher charakterisierten Genen hing sehr eng mit dem Stadium der Zellteilung zusammen. Jetzt ist zu klären, welche Funktion diese Gene während der Zellteilung erfüllen. Die Forscher schalten dazu in teilenden Zellen mittels RNA-Interferenz einzelne Gene aus. Wenn sich die Zelle dann anders verhält, können die Wissenschaftler auf die Aufgabe des ausgeschalteten Gens schließen.

Erste Tests der Forscher sind sehr positiv verlaufen und haben schon einige potenzielle Kandidatengene aufgezeigt. "Langfristig erhoffen wir uns in diesem Projekt die Identifikation neuer diagnostischer, prognostischer und therapeutischer Marker, insbesondere bei Leukämien, aber auch bei anderen Krebsformen", berichtet Gülly.

Auf das viel beforschte Gebiet der Zellteilung wagte sich Gülly nur, um die Nachweisgrenzen der DNA-Microarrays von Applied Biosystems auf die Probe zu stellen. "Wir wollten die Plattform herausfordern, da das Experiment ja schon oftmals zuvor auf anderen DNA-Microarray-Plattformen durchgeführt wurde", sagt Gülly. Als Gülly nach einer geeigneten Ausstattung suchte, testete er verschiedene Array-Plattformen auf ihre Verlässlichkeit. In seiner Testreihe verwendete er Microarrays von verschiedenen Firmen und überprüfte die Ergebnisse mittels herkömmlicher PCR-basierter Genexpressionsanalysen. "Die Daten der Microarrays von Applied Biosystems haben dabei eine deutlich bessere Übereinstimmung gezeigt als die Konkurrenzsysteme", berichtet Gülly. "Das sind die ersten Mikroarrays, mit denen ich wirklich zufrieden bin."

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