Neues BfN-Skript zur Risikobewertung erschienen

Herstellung transgener Pflanzen greift in die Genregulation ein

07.02.2007

Das Einbringen von Gen-Konstrukten in das vorhandene Genom einer Pflanze führt nicht nur zu der gewünschten Veränderung, sondern kann auch zu Eingriffen in genregulatorische Vorgänge und Strukturen führen. Unbeabsichtigte Effekte können die Folge davon sein. Bislang gibt es keine detaillierte Zusammenstellung und Bewertung der verschiedenen unbeabsichtigten Effekte bei gentechnischen Veränderungen in Pflanzen. Dies ist ein Ergebnis des Gutachtens "Epigenetische Effekte bei transgenen Pflanzen: Auswirkungen auf die Risikobewertung", das jetzt als Skript des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erschienen ist.

Das Gutachten wurde vom Öko-Institut in Freiburg im Auftrag des BfN durchgeführt, in dessen Rahmen verschiedene Wissenschaftler zu der Thematik befragt wurden. Ihre Antworten fanden Eingang in die abschließende Diskussion und die abgegebenen Empfehlungen.

Im Gutachten zeichnen die Autoren das heutige Bild der Genregulation, wie es sich nach den jüngsten Erkenntnissen aus der Wissenschaft und besonders nach der Entdeckung des gene silencing als epigenetisches Phänomen darstellt. Das Gutachten führt zahlreiche Beispiele für unbeabsichtigte Effekte bei transgenen Pflanzen an und untersucht einerseits, welche technischen Möglichkeiten und Entwicklungen es gibt, unbeabsichtigte Effekte bei transgenen Pflanzen aufzuspüren und andererseits, wie die rechtlichen Vorgaben und Verpflichtungen im Rahmen der europäischen Zulassung dazu aussehen. Es gibt Empfehlungen, wie die Risikobewertung transgener Pflanzen verbessert werden könnte und liefert Hinweise zu weiterem Forschungsbedarf. Die Autoren weisen auch darauf hin, dass bei der Bewertung der beobachteten Effekte noch offene Fragen bestehen und nach dem bisherigen Stand des Wissens Unterschiede im Transkriptom, Proteom oder Metabolom zwischen transgenen und nicht transgenen Pflanzen nicht abschließend beurteilt werden können.

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