Wie das Ras-Protein unter natürlichen Bedingungen funktioniert
Künstliche Zellmembran ermöglicht Experimente
Das Protein Ras (von Ratten Sarkoma Virus) wird in Zellen durch hydrophobe Anker wie Farnesyl- oder Palmitoylreste an der Zellmembran gebunden. Im aktiven Zustand kann das Protein mit sog. Effektorproteinen wechselwirken, die Prozesse wie Zellwachstum und -differenzierung in Gang setzen. Zwar ist die Ras-Effektor-Wechselwirkung in Lösung sehr gut erforscht. Aber man weiß wenig darüber, was passiert, wenn Ras wie in den Zellen an eine Membran gebunden ist.
Um das zu erforschen, stellte Daniel Filchtinski zunächst das mit dem hydrophoben Anker versehene Protein her (Kooperation mit Dr. Bercker von Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund). Um die Ras-Effektor-Wechselwirkung studieren zu können, brauchte er künstliche Membranen. Dazu brachte er Lipidschichten auf 200 nm kleine Silica-Partikel auf. An diese "lipidierten" Nanopartikel wurde das mit dem hydrophoben Anker versehene Ras gebunden. Abschließend hat er durch verschiedene, Fluoreszenz-gestützte Techniken die Interaktion zwischen Effektoren und auf den Membranpartikeln verankertem Ras quantitativ charakterisiert. Die Methode bietet die Möglichkeit, die Protein-Wechselwirkung an den Membranen zu verstehen, vor allem bei Ras, das eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung spielt. "Damit hat Daniel Filchtinski nicht nur erste, interessante Daten zur Ras-Interaktion in seiner natürlichen Membran-Umgebung erhalten, sondern er hat ein System etabliert, das weitergehende Untersuchungen zu Protein-Wechselwirkungen an Membranen erlaubt - ein sehr aktuelles Forschungsthema", sagte Prof. Dr. Rolf Heumann in seiner Laudatio für den Preisträger.
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