Experte: Abwandern von Stammzellforschern ins Ausland verhindern

31.10.2006

(dpa) - Die Deutsche Gesellschaft für Stammzellforschung (GSZ) will ein Abwandern des talentierten Forscher-Nachwuchses ins Ausland verhindern. «Eine der wichtigsten Aufgaben unserer neuen Gesellschaft ist es, den Nachwuchs zu motivieren, hier zu bleiben und hier weiter zu forschen.» Das sagte der Kölner Stammzellforscher Prof. Jürgen Hescheler als Mitbegründer und Präsident der GSZ in einem dpa-Gespräch. Die noch junge Gesellschaft kommt in dieser zu ihrer ersten Tagung zusammen. «Deutschland ist als Standort für Stammzellforscher wegen der restriktiven Gesetzeslage nicht so ideal - und so versuchen die Allerbesten, sich im Ausland weiter zu entwickeln.»

Die Gesellschaft will den Austausch unter den Wissenschaftlern fördern und Kompetenz zusammenführen. «Wer erfolgreich sein will in der Stammzellforschung, die sehr multidisziplinär ist, muss verschiedene Bereiche abdecken können. Dafür ist der Austausch sehr wichtig», betonte der Direktor des Instituts für Neurophysiologie an der Universität Köln.

In der vor zwei Jahren an den Start gegangenen GSZ sind bereits 170 Mitglieder aus mehreren deutschsprachigen Ländern vertreten. «Alle wichtigen Gruppen sind dabei», sagte Prof. Hescheler. Ziel sei es auch, Vorurteilen und Ängsten in der Bevölkerung zu begegnen. «In der Vergangenheit waren die Debatten um die Stammzellforschung viel zu pointiert und verkürzt auf Schlagworte wie das Klonen von Menschen. Das sind aber Dinge, die kein Stammzellforscher will», betonte der Kölner. «Wenn Stammzellforschung zur Heilung von Krebspatienten oder Parkinsonpatienten führen könnte, dann ist das ein hoher ethischer und medizinischer Vorteil für die Menschheit.»

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