Hochinnovative Branchen mit Kommunikationsbedarf
Neue Umfrage zur Kooperation zwischen Medizintechnik- und Biotechnologie-Unternehmen vorgestellt
In der Umfrage zeigte sich im Stimmungsbarometer, dass Vertreter beider Unternehmen in den nächsten Jahren zunehmende Kooperation der beiden Branchen erwarten und weniger eine Konkurrenzsituation. Überraschenderweise sind jedoch die Medizintechnik-Unternehmen stärker an Kooperationen interessiert als umgekehrt; 47 Prozent von ihnen streben eine Kooperation mit Biotechnologie-Unternehmen an. Letztere sind hingegen stärker an Kooperationen mit der Pharmaindustrie (43 Prozent) interessiert. Als der wichtigste Faktor für erfolgreiche Kooperation wurde von 24 Prozent der befragten Biotechnologie- und 23 Prozent der befragten Medizintechnik-Unternehmen "realistische Zieleinschätzung" genannt. Die "regelmäßige Kommunikation" wird von 19 Prozent der Biotech-nologie- und 14 Prozent der Medizintechnik-Unternehmen genannt. 18 Prozent der Medizintechnik-Unternehmen sehen eine "solide Vertrauensbasis" als unbedingt notwendig an. Für die erfolgreiche Anbahnung von Kooperationen sind "gemeinsame Ziele" für 35 Prozent der Biotechnologie- und 33 Prozent der Medizintechnik-Unternehmen entscheidend. Kaum von Bedeutung sind für beide Branchen eine "gemeinsame Muttersprache", "vergleichbare Unternehmensgröße" und die "regionale Nähe".
Technologien, Märkte und auch Fragen der Zulassungsregulierung bieten sich für einen Austausch an. Für die Zukunft sehen die Medizintechnik-Unternehmen das größte Potenzial der Biotechnologie - für den Einsatz im eigenen Haus - bei "Microarrays und Biochips" (81 Prozent), "Biosensoren" (79 Prozent) und "Technologien für das Drug Delivery" (64 Prozent).
Es herrscht Übereinstimmung darüber, dass die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen der beiden Branchen intensiviert werden muss, um Innovationen zu fördern und ihre Positionen als Schlüsseltechnologien zu festigen. Das Maß ihrer Kooperationswilligkeit ist jedoch stark davon abhängig, in welchen Produktsegmenten die Unternehmen tätig sind und welche technologischen und wirtschaftlichen Vorteile aus einer Zusammenarbeit zu generieren sind. Die Medizintechnik erwartet von einer Kooperation vor allem "Technologie-Know-how" (30 Prozent) und eine "Verbreiterung des Marktzugangs" (21 Prozent). Ein zentrales Problem stellt die Kommunikation zwischen Medizintechnik- und Biotechnologie-Unternehmen dar. Die Medizintechnik, geprägt von Ingenieurwissenschaftlern, ist etabliert, kundenorientiert und fokussiert auf marktnahe Innovationen mit kurzen Investitionszeiten. Die Biotechnologie wird geprägt von Naturwissenschaftlern, die an Sprunginnovationen arbeiten und in langfristigen Zyklen planen. Unternehmer und Forscher der unterschiedlichen Disziplinen müssen eine gemeinsame Sprache und gegenseitiges Verständnis entwickeln. Immerhin nannten 26 Prozent der Medizintechnik- und 21 Prozent der Biotechnologie-Unternehmen "mangelnde Vertrauensbasis" als Hindernis für eine Kooperation.
Für BioRegio STERN-Geschäftsführer Dr. Klaus Eichenberg ist die Studie ein erster Schritt: "Die Ergebnisse werden sicherlich Ausgangspunkt für weitere Diskussionen sein. Sie werden uns helfen, Veranstaltungen und Initiativen so zu planen, damit Synergien entdeckt und zukünftige Kooperationen erfolgreich angebahnt werden können." zk/ado
Die Studie "Synergien entdecken und realisieren: Kooperationen zwischen Biotechnologie- und Medizintechnik-Unternehmen" ist kostenlos bei der BioRegio STERN Management GmbH zu erhalten.
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