Schering AG und Avid Radiopharmaceuticals entwickeln Verfahren zur Alzheimer-Früherkennung

19.07.2006

Die Schering AG wird in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Unternehmen Avid Radiopharmaceuticals Inc. neue Substanzen zur Frühdiagnose der Alzheimer-Krankheit entwickeln. Das Fehlen klinischer Verfahren für die sichere Diagnose dieser schweren Krankheit stellt zurzeit noch immer ein erhebliches Hindernis sowohl für die Behandlung der betroffenen Patienten als auch für die Entwicklung neuer Therapien dar.

Die von Avid hergestellten Substanzen binden direkt an die amyloiden Plaques im Gehirn, die als Ursache der Alzheimer-Krankheit gelten. Sie können in Verbindung mit verschiedenen gängigen nicht-invasiven bildgebenden Verfahren wie z.B. der Positronenemissions- tomographie (PET) eingesetzt werden. Die Eigenschaft dieser Substanzklasse, sich bei Alzheimer-Patienten verstärkt in Hirnstrukturen mit hoher Amyloid-beta-Last anzureichern, wurde bereits in Pilotstudien am Menschen nachgewiesen.

Die Vereinbarung mit Avid gewährt Schering eine Option auf die Exklusivrechte für die Entwicklung und Vermarktung derartiger Substanzen in Verbindung mit der PET-Technologie.

"Wir setzen alles daran, die Entwicklung auf dem stark wachsenden Gebiet der molekularen Bildgebung voranzutreiben", sagte Dr. Hans Maier, Leiter der globalen Geschäftseinheit Diagnostische Bildgebung bei Schering. "Mit diesem neuen Ansatz könnten wir zu den Ersten gehören, die ein Verfahren für die Früherkennung der Alzheimer-Krankheit anbieten, bei dem objektive physikalische Messwerte verwendet werden. Wir freuen uns darauf, das viel versprechende Potential zu untersuchen, das diese neuartigen Substanzen bergen."

Allein in den USA leiden schätzungsweise 4,5 Millionen Menschen an der Alzheimer-Krankheit. Die Zahl hat sich seit 1980 verdoppelt, und es wird erwartet, dass sie aufgrund der zunehmenden Alterung der US-Bevölkerung bis zum Jahr 2050 die 12-Millionen-Grenze überschreiten wird. Aufgrund weltweiter repräsentativer epidemiologischer Untersuchungen wird die Zahl der Menschen, die heute an Demenz leiden, auf 24,3 Millionen geschätzt. Es kommen jährlich etwa 4,6 Millionen Neuerkrankungen hinzu. Die Zahl der betroffenen Personen verdoppelt sich alle 20 Jahre, so dass sie im Jahr 2040 voraussichtlich 81,1 Millionen betragen wird. 50% bis 75 % dieser Fälle werden durch die Alzheimer Krankheit hervorgerufen.

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