Mit Mikroalgen auf Erfolgskurs

Technikumsversuch der Schmack Biogas AG angelaufen

12.05.2006

Durch den erfolgreichen Laborversuch bestätigt, will die Schmack Biogas AG die Biogasreinigung durch Mikroalgen effektiver machen. In drei Photobioreaktoren testet sie jetzt, unter welchen Bedingungen die Algen am besten wachsen und das meiste CO2 aus dem Biogas binden. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V. unterstützt das Vorhaben finanziell.

Je höher sein Methangehalt und je reiner das Biogas, desto besser lässt es sich energetisch nutzen. Aus dieser Erkenntnis hat die Schmack Biogas AG in Zusammenarbeit mit der Rent-a-Scientist GmbH nach Möglichkeiten gesucht, Biogas kostengünstig und umweltfreundlich zu reinigen. Mit Algen in einem Photobioreaktor hatten die Wissenschaftler in einem Vorläuferprojekt großen Erfolg. Noch vor der Verstromung leiten sie das Biogas über den Photobioreaktor und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn die Algen dort benötigen CO2 um zu wachsen und reinigen zugleich das Biogas von diesem für die Verstromung nachteiligen Gas. Im Laborversuch ließ sich der Energiegehalt des Gases mit EBSIE (Effizienzsteigerung der Biogasnutzung durch Solarenergie) erheblich erhöhen. Außerdem wachsen die Algen im Reaktor schneller und bauen Biomasse auf, die ebenfalls in der Biogasanlage vergoren wird. EBSIE macht Anlagen also effektiver und nach ersten Berechnungen auch wirtschaftlicher.

Ob das auch im größeren Maßstab funktioniert, soll der jetzt laufende Technikumsversuch zeigen. Ziel ist es, ein Modul zu erarbeiten, das an landwirtschaftliche Biogasanlagen angekoppelt werden kann. Da dieses Modul nicht allzu teuer sein darf, testen die Wissenschaftler an einer Biogasanlage in Schwandorf jetzt drei einfache "open pond" Photobioreaktoren. Im Gewächshaus vorkultiviert, sollen die Algen in diesen offenen Behältern zwei Jahre lang arbeiten. Zeigen soll sich nicht nur, wie sich die Witterung auf die Algenkulturen und ihre Fähigkeit auswirkt, CO2 zu binden. Drei Becken ermöglichen außerdem Tests verschiedener Algenarten unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen.

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