Universität Osnabrück beteiligt sich an der Entwicklung von Nanomotoren
"Die Natur hat ein vielfältiges Repertoire von Nanomaschinen und -reaktoren entwickelt, welche zum einen als Vorbild zum anderen als Bauelemente für technische Anwendungen dienen können", erklärt der Osnabrücker Biophysiker Prof. Dr. Wolfgang Junge.
An dem interdisziplinär angelegten Verbundprojekt beteiligen sich Biochemiker, Biophysiker, Physikochemiker, Ingenieure und Theoretische Physiker. Es ist Bestandteil des von der EU initiierten NEST-Programms (New and Emerging Science and Technology), einer Initiative zur Förderung unkonventioneller und visionärer Forschung auf dem Gebiet der Nanowissenschaften und Synthetischen Biologie. Die EU stellt die Gelder über drei Jahre für die Entwicklung biologischer Nanomotoren zur Verfügung. Mit ihrem Projekt, das den Titel NANOMOT trägt, verfolgen die Wissenschaftler das ambitionierte Ziel, bestehende Nanomotoren zu modifizieren, zu kombinieren und vor allem für technischen Einsatz zu "härten".
Junge erkläutert: "Im Mittelpunkt stehen zunächst drei rotierende Nanomotoren, die alle mit einem sehr großen Drehmoment von mehr als 100 Newtonmeter pro Kilogramm ausgestattet sind: zum einen der Flagellenmotor von Bakterien, der ihrer Fortbewegung dient. Zweitens ein Enzym aus den Kraftwerken der Zelle, das über eine Rotationsbewegung elektrische in chemische Energie umwandelt. Und drittens ein 'Verpackungsmotor', welcher schraubend Erbsubstanz (DNA) in Virenhüllen verstaut."
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