Neue DFG-Forschergruppe zur pflanzlichen Resistenz- und Ertragsbildung
Die Erforschung der molekularen Grundlagen von pflanzlichen Symbiosen mit Pilzen ist das Ziel einer neuen Forschergruppe) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Diese Symbiosen spielen eine enorm wichtige Rolle für Ökologie und Landwirtschaft. Man schätzt heute, dass 80% bis 90% aller Landpflanzen in vorteilhafter symbiotischer Beziehung zu Bodenpilzen leben. Aber es gibt auch zahlreiche Parasiten unter diesen Pilzen, die gerade unsere Kulturpflanzen schädigen und den Ertrag teilweise dramatisch reduzieren. Im Zentrum der Untersuchungen stehen die Mechanismen der Kompatibilität und damit der erfolgreichen Besiedelung der "Wirtspflanze". Die Forscher wollen herausfinden, wie Moleküle der Pilze den pflanzlichen Stoffwechsel so umsteuern, dass dieser vom Pilz zu seinem Vorteil nutzbar ist.
Untersucht werden verschiedene parasitäre Pilze, die im Verlauf der Evolution unterschiedliche Ernährungsstrategien entwickelt haben, um pflanzliche Wirtszellen als Nährstoffquelle zu nutzen. Neben diesen parasitären Organismen wird zusätzlich ein nützlicher Pilz mit dem Namen Piriformospora indica untersucht, dessen Interaktion mit der Pflanze als mutualistisch bezeichnet wird. Es ist bekannt, dass mit P. Indica-besiedelte Pflanzen eine Reihe positiver Effekte zeigen, wie etwa verstärktes Wachstum, erhöhte Resistenz gegen Pathogene oder gegen Trockenstress.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Neueinrichtung der Forschergruppe "Mechanismen der Kompatibilität" (FOR 666) bewilligt, die im März 2006 ihre Arbeit aufnimmt. Initiiert wurde die FOR 666 von Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Interdisziplinäres Forschungszentrum (IFZ) für Umweltsicherung an der Universität Gießen, der auch Sprecher der neuen Forschergruppe ist. Beteiligt sind von Gießener Seite zudem eine Arbeitsgruppe "Biostatistik" (Prof. Dr. Wolfgang Köhler) sowie das Institut für Allgemeine Botanik (Prof. Dr. Art van Bel, Prof. Dr. Hubert Felle).
Von ihrem Projekt erhoffen sich die Forscher unter anderem einen konkreten Nutzen für die Landwirtschaft: Die Ergebnisse versprechen neue Möglichkeiten der Ertragssteigerung sowie eine Verbesserung der Widerstandskraft von Nutzpflanzen.
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