Neue Rapid-Manufacturing-Materialien für die Medizintechnik

Forschungszentrum caesar beteiligt sich an "Kompetenzkette der Medizintechnik"

23.11.2005

Ob für Implantate, Operationsschablonen oder medizinische Planungsmodelle - der Einsatz bioverträglicher Materialien ist in der Medizintechnik besonders wichtig. An der Entwicklung solcher Materialien mit optimierten Eigenschaften für die Medizintechnik sowie innovativer Verarbeitungsprozesse arbeitet die Gruppe "Rapid Prototyping" des Bonner Forschungszentrums caesar, die von Dr. Carsten Tille und Dr. Hermann Seitz geleitet wird.

Unter dem Label 3mat entwickelt die Gruppe Materialien auf Polymer- und Keramikbasis für Kunden und Forschungspartner (z.B. Medizintechnikfirmen und Kliniken). Aus der Forschungsarbeit ist beispielsweise das neuartige FlexSL-Stereolithographie-Material hervorgegangen, das sich durch eine besonders hohe Flexibilität auszeichnet. Damit weist es einen großen Vorteil gegenüber bisher verfügbaren Kunstharzmaterialien für die Stereolithographie auf, denn diese sind meist kaum biegsam und schnell brüchig. Das FlexSL-Kunstharz basiert auf einem nicht-toxischen (Meth)Acrylat-Material und eignet sich aufgrund seiner flexiblen und biokompatiblen Eigenschaften hervorragend für den Einsatz im medizinischen und medizintechnischen Bereich. Die mechanischen Eigenschaften des Materials lassen sich je nach Verwendungszweck anpassen, so dass für fast jeden Bedarf das geeignete Material verfügbar ist.

Ergänzend hierzu umfassen die Leistungen von 3mat computergestützte dreidimensionale Formgebungsverfahren und die Fertigung patientenspezifischer anatomischer Modelle, Implantate oder Prototypen nach Kundenwunsch. So bietet die Gruppe u. a. Prototypenbau (z.B. Gerätegehäuse) und Engineering-Dienstleistungen für die Medizingerätetechnik an. Dabei stellen sie Kleinserien komplexer oder individueller medizinischer Teile her und verwenden dafür ihre eigens entwickelten ungiftigen Materialien mit verbesserten Materialeigenschaften. Des Weiteren wird 3mat das Portfolio in Zukunft um die patientenindividuelle Gestaltung und Fertigung von Knochenersatzstücken erweitern. Außerdem fertigen die Forscher OP-Schablonen und individuelle anatomische Planungsmodelle, insbesondere für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

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