Innsbrucker Wissenschaftler entdecken neuen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Eine Forschergruppe um Univ.-Prof. Dr. Hanno Ulmer, Professor für Medizinische Statistik, und Dr. Elfriede Ruttmann-Ulmer, Assistenzärztin der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie an der Medizinischen Universität Innsbruck, hat herausgefunden, dass das Enzym Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) häufig bereits Jahre vor Auftreten einer tödlichen Herzerkrankung oder eines Schlaganfalls deutlich erhöht ist. Durch die Messung von GGT im Blut kann im Verbund mit den bereits bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, erhöhte Cholesterin-Werte oder Diabetes die Früherkennung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessert werden. Damit eröffnen sich neue, möglicherweise entscheidende Möglichkeiten für die Vorsorgemedizin. Die Studie stützt sich dabei auf die Analyse von knapp 164.000 Gesundenuntersuchungen (89.000 Frauen und 75.000 Männer), die zwischen 1985 und 2001 in Vorarlberg durchgeführt und vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin gesammelt, dokumentiert und ausgewertet wurden.
GGT ist ein einfaches Leberenzym, das zur Überprüfung der Leberfunktion bereits seit vielen Jahren standardmäßig in der klinischen Routine gemessen wird. Zur Bestimmung von GGT ist lediglich die Abnahme einer Blutprobe erforderlich. Obwohl der Zusammenhang von Alkoholkonsum und kardiovaskulären Erkrankungen Gegenstand unzähliger Studien war, gab es bisher nur wenige Studien, die einen Zusammenhang von erhöhtem GGT und Herzerkrankungen oder Schlaganfall untersucht haben und dem wurde in der Fachwelt keine besondere Bedeutung beigemessen. Dies änderte sich auch nicht, nachdem Forscher der Universität Pisa in einer experimentellen Studie zeigen konnten, dass erhöhtes GGT ein möglicher Indikator für die frühe Entwicklung der Arteriosklerose darstellen könnte.
Originalveröffentlichung: E. Ruttmann, L. J. Brant, H. Concin, G. Diem, K. Rapp, H. Ulmer; "Gamma-Glutamyl Transferase as a Risk Factor for Cardiovascular Disease Mortality: An Epidemiologic Investigation in a Cohort of 163,944 Austrian Adults."; Circulation 2005.
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