Neue Nachwuchsforschergruppe untersucht molekulare Abstände im Nanometerbereich

19.09.2005

Am Institut für Physikalische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird eine neue Nachwuchsforschergruppe gebildet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Carsten Sönnichsen bewilligt und wird die Forschungsarbeiten fünf Jahre lang finanziell unterstützen. Sönnichsen arbeitet an einer neuen Methode, um Abstände im Nanometerbereich zu erfassen. Damit ist auch die Beobachtung von langsam ablaufenden Prozessen beliebig lange möglich. Das Wissenschaftsjournal "Nature Biotechnology" hatte die Methode vor kurzem vorgestellt (Nature Biotechnologie 23: 741-745).

Mit der neuen Methode, als Plasmonenkopplung bezeichnet, kann beispielsweise beobachtet werden, welche Prozesse in einer Zelle genau ablaufen - wie sich etwa verschiedene Proteine an einen DNA-Strang anlagern. Beobachtungen, die bisher nur für wenige Sekunden möglich waren, können nun beliebig lange erfolgen. Dadurch können auch Prozesse, die sehr langsam ablaufen, untersucht werden. Grundlage dieser Methode ist die Lichtstreuung an nanoskopisch großen Gold- und Silber-Teilchen. Die neue Nachwuchsgruppe Nanobiotechnologie wird sich unter anderem mit der Herstellung und Funktionalisierung von solchen Nanopartikeln und mit ihrer Anwendung als Marker für die lichtmikroskopische Untersuchung einzelner Biomoleküle befassen.

Die Forschergruppe wird im Rahmen des Emmy Noether-Programms von der DFG gefördert. Dieses Programm möchte einen Weg zu früher wissenschaftlicher Selbstständigkeit eröffnen. Promovierte Forscherinnen und Forscher erwerben durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe die Befähigung zum Hochschullehrer. Die Förderung beträgt in der Regel fünf Jahre. Die Bewerber müssen sich durch herausragende wissenschaftliche Arbeit und internationale Forschungserfahrung auszeichnen.

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