Genetischer Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Psychosen aufgedeckt
Das internationale Forscherteam mit Wissenschaftlern aus Neuseeland, England und den USA nutzte für seine Untersuchungen Daten aus einer multidisziplinären Langzeitstudie, die an der University of Otago durchgeführt wurde. Dabei konzentrierten sie ihre Aufmerksamkeit vor allem auf das Catechol-O-Methyltransferase-Gen (COMT), da dieses bekanntermaßen eine zentrale Rolle bei der Produktion von Dopamin spielt. Dopamin ist ein Überträgerstoff oder Neurotransmitter, dem eine entscheidende Rolle bei Schizophrenie-Erkrankungen zugerechnet wird.
Die "Dunedin Multidisciplinary Health & Development Study", auf deren Daten sich die Forscher stützen, stellt eine der längsten und detailliertesten Kohortenstudien der Welt dar. Über eintausend junge Menschen wurden seit ihrer Geburt im neuseeländischen Dunedin bis ins Erwachsenenalter hinein beobachtet. Die Teilnehmer wurden im Alter von dreizehn, fünfzehn und achtzehn Jahren nach ihrem Cannabiskonsum befragt, auf die bei ihnen vorliegende Variante des COMT-Gens hin untersucht und bis zum Alter von sechsundzwanzig auf das Auftreten von eventuellen psychischen Auffälligkeiten hin beobachtet.
"Unsere Ergebnisse bestätigen den wachsenden Konsens darüber, dass weder Veranlagung noch Erziehung allein, sondern beide Faktoren zusammen für das Verhalten und den Gesundheitszustand von Personen verantwortlich sind", erläutert Professor Richie Poulton, Leiter der Studie. "Dies erklärt, warum der Konsum von Cannabis bei bestimmten Personen gravierende Folgen hat, während die meisten Konsumenten keine Schäden davontragen. Wir hatten dafür bereits genetische Ursachen vermutet, aber bis zu den nun vorliegenden Ergebnissen war kein Gen identifiziert worden."
Die Ergebnisse der Studie werden noch in diesem Monat in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlicht.
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