Micromets Krebsmedikament MT103 veranlasst körpereigene T-Zellen, Krebszellen in Serie zu vernichten

10.05.2005

Die Micromet AG gab neue Erkenntnisse zum Wirkmechanismus ihres Krebsmedikaments MT103 bekannt. Bei MT103 handelt es sich um einen Vertreter von Micromets neuartiger Klasse von Antikörper-Derivaten, genannt BiTE(tm), der zur Zeit in einer Phase-I-Studie zur Behandlung von Lymphdrüsenkrebs getestet wird. Das Molekül wird in Kooperation mit MedImmune, Inc. entwickelt.

In einer neuen Studie wurde der Wirkmechanismus von MT103 anhand von Video-Mikroskopie untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass MT103 schon in minimalen Konzentrationen menschliche T-Killer-Zellen gezielt gegen Krebszellen mobilisiert. Bemerkenswert ist, dass eine so aktivierte T-Zelle mehrere Krebszellen hintereinander vernichten kann. Innerhalb von 24 Stunden wurden dadurch alle Tumorzellen zerstört, selbst dann, wenn nur eine T-Zelle im Durchschnitt fünf Krebszellen gegenüberstand. Zellen ohne CD19, die Zielstruktur von MT103, blieben hingegen von Angriffen durch T-Zellen verschont.

"Damit wurde erstmals gezeigt, dass ein bispezifischer Antikörper eine T-Zelle dazu veranlassen kann, mehrere Krebszellen in Serie zu vernichten", kommentiert Prof. Patrick Baeuerle, Forschungsvorstand der Micromet AG. "Diese neuen Erkenntnisse unterstützen das therapeutische Potenzial von MT103, denn für Tumore ist ein hoher Überschuss von Krebszellen gegenüber T-Zellen typisch. Zytotoxische T-Zellen sind nicht nur die wirksamsten Killer-Zellen des Immunsystems, sondern vermutlich auch die ärgsten natürlichen Feinde von Krebszellen. Unsere neue Studie macht zum ersten Mal sichtbar, mit welcher Präzision und Effizienz BiTE-Wirkstoffe T-Zellen zur Bekämpfung von Krebs aktivieren. Dabei handelt es sich um ein neues Wirkprinzip, das die Palette bestehender therapeutischer Optionen wesentlich bereichern könnte."

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